AFRIKA/UGANDA - „Wir nutzen die Sonnenenergie, damit wir in den Dörfern unserer Erzdiözese Internetanschlüsse betreiben können“, so der Erzbischof von Gulu um Gespräch mit dem Fidesdienst

Dienstag, 11 Mai 2010

Gulu (Fidesdienst) – „Wir möchten die Nutzung der neuen Technologien für die Förderung des Fortschritts in unserer Diözese fördern“, so Erzbischof John Baptist Odama von Gulu (Norduganda), der die Organisation „Catholic Information Communication and Technology“ auf den Weg brachte, die in der Region zur Entstehung eines Telefon- und Internet-Netzwerkes beitragen soll.
„Catholic Information Communication and Technology” wurde vor kurzem mit dem Breaking Borders Award ausgezeichnet, den Gruppen und Einzelpersonen erhalten, die sich mit Mut, Energie und Genialität für die Nutzung von Internet und die Förderung der Ausdrucksfreiheit einsetzen.
Der mit 10.000 Dollar dotierte Preis würdigt die besondere Arbeit der „Battery Operated Systems for Community Outreach“ (BOSCO Uganda) bei der Förderung der Ausdrucksfreiheit in den benachteiligten Gemeinden im Norden Ugandas. Erzbischof Odama nahm den Preis in Santiago del Chile persönlich entgegen.
„Wir haben dieses Projekt 2005 und 2007 auf den Weg gebracht und waren bereit, unseren Gemeinden diese Dienstleistung zur Verfügung zu stellen“, so Erzbischof Odama. „Das Problem dabei war jedoch nicht so sehr das Fehlen von Internet- oder Telefonanschlüssen, denn dies lässt sich mit den neuen Möglichkeiten der „wireless“-Technik einfach lösen. Das Hauptproblem ist die Stromversorgung, damit diese Systeme funktionieren können. BOSCO Uganda möchte die Dörfer mit Energie versorgen, damit die Kommunikationsnetzwerke funktionieren, von denen hauptsächlich Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser profitieren. Wir möchten die Initiative auf andere Distrikte unserer Erzdiözese und möglichst auf ganz Norduganda ausdehnen.“
BOSCO Uganda versorgt bereits 22 Einrichtungen in den verschiedenen Distrikten der Regionen Amuru und Gulu mit Internetanschlüssen, darunter Schulen, Nichtregierungsorganisationen, Verwaltungseinrichtungen und Zentren für Informationstechnologie und Kommunikation in ländlichen Gebieten.
Der Geschäftsführer von BOSCO Uganda, P. Joseph Okumu, betont, dass durch die innovative Verbindung von Solarenergie und Computern mit geringem Stromverbrauch das Schweigen in einer Region gebrochen wird, in der über zwei Jahrzehnte lang Bürgerkrieg herrschte. Nach Aussage von P. Okumu könnte das Programm bald auch auf einige Regionen im Süden des Sudan ausgedehnt werden.
Bis vor kurzem war Gulu vor allem für die kriegerischen Handlungen der Lord’s Resistance Army (LRA) bekannt, deren Mitglieder sich heute in den Nachbarländern (Demokratische Republik Kongo, Südsudan und Zentralafrika) aufhalten, wo sie weiterhin ihr Unwesen treiben.
„Heute herrscht in Gulu wieder Frieden und deshalb ist es uns auch gelungen, diese Entwicklungsprojekte auf den Weg zu bringen“, so Erzbischof Odama. „Wir sorgen uns jedoch um die Völker, die heute Opfer der LRA sind. Es ist nicht richtig, dass sie für unsere Fehler zahlen müssen. Ich appelliere deshalb an alle mit der Bitte um die Suche nach einer Lösung des Problems“, so der Erzbischof von Gulu abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/05/2010)


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