AFRIKA/SUDAN - Bei einem Attentat sterben zwei ägyptische „Blauhelme“ in Darfur, während im Süden des Landes die Spannung weiter wächst

Samstag, 8 Mai 2010

Khartum (Fidesdienst) – Nach der Wahl vom 11. bis 15. April, bei der Staatspräsident Bashir im Amt bestätigt wurde (vgl. Fidesdienst vom 27. April 2010), gibt es im Sudan neue Spannungen. Am 7. Mai starben bei einem Angriff aus dem Hinterhalt im Sünden Darfurs zwei ägyptische Soldaten der gemeinsamen Friedenstruppen der Vereinten Nationen und der Amerikanischen Union (UNAMID).
Der Konvoi der Friedenseinheiten mit drei Fahrzeugen und 20 Soldaten wurde in der Nähe des Dorfs Katila aus dem Hinterhalt überfallen. Dabei kamen zwei Soldaten ums Leben und drei weitere wurden verletzt.
Der Verantwortliche der UNAMID, Ibrahim Gambari, verurteilte den Angriff auf die ägyptischen Friedenseinheiten und betonte, dass „die UNAMID ihr Mandat im Dienst des Friedens entschlossen fortsetzen wird“. Dabei bat er die sudanesische Regierung um die Aufklärung des Vorgangs und die Festnahme der Täter, die sich vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden sollen.
Im Südsudan wachsen unterdessen die Spannungen zwischen der Sudanesischen Befreiungsbewegung/-armee (SPLM/A), die die halbautonome Regierung stellt, und einer abtrünnigen Fraktion ehemaliger Mitglieder der Bewegung unter Leitung des ehemaligen Oberbefehlshabers der SPLM, George Athor Deng. Athor hatte sich als unabhängiger Kandidat um das Amt des Gouverneurs des südsudanesischen Staates Jonglei beworben und war damit gegen den Kandidaten der SPLM angetreten, der die Wahl schließlich gewann. Athor wollte die Niederlage jedoch nicht akzeptieren und erhob gegen seinen Widersacher den Vorwurf des Wahlbetrugs. Unterdessen werfen die südsudanesischen Behörden Athor vor, er sei für den Überfall auf eine Basis der SPLA verantwortlich bei dem am 30. April 8 Soldaten starben. Nach Aussage des aufständischen Generals soll es zu Auseinandersetzungen seiner Einheiten mit Regierungssoldaten gekommen sein. Man werde auf weitere Angriffe, sollte es solche geben, mit Gewalt reagieren.
Diese öffentlichen Stellungnahmen führten zu einer Eskalation der Spannungen zwischen dem ehemaligen unabhängigen Kandidaten für das Amt des Gouverneurs von Jonglei und der Regierung des Südsudan.
Am 5. Mai starben unterdessen 26 Menschen im südsudanesischen Staat Warrap bei Auseinandersetzungen zwischen dem Stamm der Nuer und dem der Dinka. (LM) (Fidesdienst, 08/05/2010)


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