AFRIKA/MADAGASKAR - Bei Gesprächen in Pretoria soll die Krise in Madagaskar beigelegt werden

Mittwoch, 28 April 2010

Antananarivo (Fidesdienst) – Am 28. April begannen in Pretoria (Südafrika) Gespräche unter der Schirmherrschaft von Frankreiche, Südafrika und der SADC (Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft) zur Beilegung der Krise in Madagaskar. Die Veranstalter legen den Gesprächen einen Vereinbarungsentwurf zugrunde, das die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit vorsieht, die das Land zu Neuwahlen führen soll.
An dem Treffen werden der Präsident der Hohen Übergangsbehörde in Madagaskar, Andry Rajoelina, und der zurückgetretene madagassische Staatspräsident Marc Ravalomanana teilnehmen. Auch der ehemalige Präsident Albert Zafy ist in Südafrika anwesend, während die Teilnahme des zweiten ehemaligen Staatschefs, Didier Ratsiraka, noch nicht sicher ist, obschon eine Delegation seiner Bewegung teilnehmen wird. Den Vorsitz bei den Gesprächen hat der südafrikanische Präsident Jacob Zuma, im Beisein des Mittlers in der madagassischen Krise, der ehemalige Staatschef von Mosambik, Joachim Chissano und des französischen Ministers für Zusammenarbeit, Alain Joyandet. Wie die einheimische Presse in Madagaskar berichtet wird auch der US-amerikanische Botschafter in Antananarivo zu den Gesprächen erwartet.
Die Einzelheiten des Entwurfs, der den Verhandlungen zugrunde liegt, sind nicht bekannt, doch er soll dem von Frankreiche bereits im Vorfeld „feuille de route“ entsprechen, wobei die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit bereits in den Vereinbarungen von Addis Abeba und Maputo festgelegt wurde, die jedoch bisher in der Praxis nicht umgesetzt wurden.
Das südafrikanische Außenministerium bekräftigt in einer Verlautbarung: „Das Hauptziel der Versammlung ist das Erreichen eines Abkommens, dass zur Überwindung des derzeitigen Stillstands beiträgt. Wir hoffen, dass der Dialog es den beteiligten Parteien ermöglichen wird, einen gemeinsamen Prozess auf den Weg zu bringen, der zu freien und rechtmäßigen Wahlen und zur nationalen Aussöhnung führt.
Die Mittler führten im Vorfeld des Treffens bereits separaten Gesprächen mit Rajoelina und Ravalomanana. Zunächst war die Beteiligung anderer Parteien nicht vorgesehen.
Unterdessen kommt es in Madagaskar zu weiteren Kundgebungen der Opposition gegen Rajoelina und erste Anzeichen für ein mögliches direktes Eingreifen der Militärs in die politische Krise. (LM) (Fidesdienst, 28/04/2010)


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