ASIEN/PAKISTAN - Nichtregierungsorganisationen sind Zielscheibe extremistischer Gruppen

Freitag, 12 März 2010

Lahore (Fidesdienst) – „Nichtregierungsorganisationen sind die beliebteste Zielscheibe islamischer Extremisten. Vor allem weil sie in der pakistanischen Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen: beim Schutz der Menschenrechte, der Freiheit und der Demokratie“, so der geschäftsführende Sekretär der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Peter Jacob, in einem Kommentar zum Attentat auf die christlich geprägte Nichtregierungsorganisation „World Vision“, bei dem 6 Menschen ums Leben kamen. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation stellte vorübergehend ihre Projekte in Pakistan ein, wo sie sich vor allem im Bildungswesen und bei der Entwicklungsarbeit für Kinder und Familien in Not engagiert.
„Die Gefahr für Nichtregierungsorganisationen, Vereine und Organismen, die sich in der Zivilgesellschaft engagieren, nimmt zu“, so Pater Jacob besorgt, der zusammen mit der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden sich seit Jahren um die Aufklärung über den Schutz der Menschenrechte und die Förderung der religiösen Minderheiten bemüht.
„Auch wir von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden“, so Peter Jacob weiter, „wurden bedroht und wir wissen, dass viele andere Nichtregierungsorganisationen eingeschüchtert werden. Was den Extremisten Angst macht ist das langfristige Engagement bei der Bildungsarbeit, der Förderung der Menschenrechte und der Demokratie und bei der Emanzipation benachteiligter Bevölkerungsschichten. Die kostbare Arbeit der verschiedenen Organismen in der Zivilgesellschaft und deren unterschiedsloses Engagement, ist für sie eine Gefahr, die bekämpft werden muss.“
„Es gibt verschiedene extremistische islamische Gruppen, die Kampagnen auf den Weg bringen und Attentate planen“, so Jacob besorgt, „Unsere Arbeit ist ziemlich gefährlich geworden. Wir bitten um die Unterstützung der Behörden beim Kampf gegen den Extremismus.“
„Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass die Regierung und die Zivilgesellschaft im Bereich der Bildungspolitik und bei der Öffentlichkeitsarbeit zusammenarbeiten, damit man der Ideologie der Extremisten den Wind aus den Segeln nimmt“, so Peter Jacob abschließend, „Auf der anderen Seite müssen aber auch die Sicherheitskräfte diejenigen schützen, die sich für die Menschenrechte einsetzen: den dieses Engagement ist für das ganze Land nützlich“. (PA) (Fidesdienst, 12/03/2010)


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