AFRIKA/SUDAN - „Die Vereinbarungen von Doha sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Frieden, doch sie allein reichen nicht aus“, so der Bischof von El Obeid zum Fidesdienst

Donnerstag, 25 Februar 2010

Khartum (Fidesdienst) – „Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Frieden, doch es reicht nicht aus. Es ist in diesem Sinne voreilig, wenn man sagt, dass in Doha der Frieden unterzeichnet wurde“, so Bischof Macram Max Gassis von El Obeid in einem Kommentar zur Unterzeichnung eines Rahmensabkommens zwischen der sudanesischen Regierung und der Rebellenbewegung JEM in Doha (Katar) am 23. Februar (vgl. Fidesdienst vom 24. Februar 2010). „Die Vereinbarungen wurden zwar von der stärksten militärischen Gruppierung unterzeichnet, doch so lange die anderen Gruppen sich nicht an den Verhandlungstisch setzen, wird es in Darfur keinen Frieden geben“, so Bischof Macram.
„Die Regierung in Khartum ist mit Sicherheit für die Gräueltaten mitverantwortlich, deren Opfer Zivilisten wurden, doch sie ist nicht der einzige Verantwortliche. Auch die verschiedenen Rebellengruppen treiben ihr Unwesen unter den Zivilisten. Ich denke dabei vor allem an die vielen Frauen, die lange Fußmärsche zurücklegen müssen, um Wasser und Brennholz zu beschaffen, und dabei auf dem Weg bestohlen oder vergewaltigt werden. Man kann die Regierung nicht alleine für die Gewalt in Darfur verantwortlich machen. Doch sie hat sich insofern schuldig gemacht, als sie den Protesten der Bevölkerung kein Gehör schenkte, die Entwicklung fordert und keine Geschosse“, so der Bischof von El Obeid, zu dessen Diözese auch die Region Darfur gehört.
„Wir müssen alle Guerillagruppen dazu bewegen, dass sie zu Verhandlungen mit der Regierung in Khartum bereit sind. Dies ist die einzige Art und Weise, um zu sehen, ob das sudanesische Regime ehrlich ist und den Krieg tatsächlich beenden will“, so Bischof Gassis abschließend. (LM) (Fidesdienst, 25/02/2010)


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