AFRIKA/KENIA - „Wir müssen den Gemeinschaftssinn neu entdecken, damit wir die Lebensmittelnot überwinden können“, so die Bischöfe des Landes in der ersten Woche der Fastenzeit

Donnerstag, 25 Februar 2010

Nairobi (Fidesdienst) - Die Lebensmittelknappheit und die Rückkehr zum „Harambee“(Gemeinschafts)-Prinzip sowie das gemeinschaftliche Bewältigung von Problemen stellt der Vorsitzende der bischöflichen Kommission „Justitia et Pax“, Erzbischof Zacchaeus Okoth, in den Mittelpunkt seiner Reflexion zur ersten Fastenwoche.
„Über 10 Millionen Kenianer müssen Hunger leiden“, heißt es in seiner von der Nachrichtenagentur CISA veröffentlichten Botschaft. Die Lebensmittelknappheit werde einfachen Anbaumethoden, mangelnder Planung, Gewalt und Vertreibung zugeschrieben. Doch „Kenia hat schwierige Momente erlebt und nun ist es an der Zeit, die Wunden zu heilen und unser Land und unsere Menschen zu verändern. Die traditionellen afrikanischen Gemeinschaften ermutigen einen Geist des gemeinsamen Schaffens und der gegenseitigen Hilfe bei der Bewirtschaftung der Felder, beim Bauen, bei der Ernte und bei anderen Tätigkeiten. „Harambee hat es den Gemeinschaften ermöglicht, dass es für alle genug zu Essen gab und die soziale Sicherheit gewährleistet wurde“.
Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1963 hatten der Ministerpräsident und spätere erste Präsident Kenias, Jomo Kenyatta, „Harambee“ zum Leitmotiv beim Aufbau des Landes gemacht.
„Alle Kenianer sollten sich dafür einsetzen, dass das Land die verlorene Herrlichkeit wiedergewinnt. Die Fastenzeit soll ein Moment der Reflexion sein. All unser Handeln und alle unsere Kräfte, sollten sich darauf ausrichten, das Land zu heilen und zu verändern“, so Erzbischof Okoth.
Die Botschaft fordert in diesem Sinne alle christlichen Gemeinden auf, nach neuen Impulsen für den Gemeinschaftssinn zu suchen. „Wie steht es in der Gemeinde um das individuelle und gemeinschaftliche Engagement? Was tut ihr als christliche Basisgemeinschaft für die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion nach dem Episoden der Gewalt in den Jahren 2007-2008?“ fragt der Erzbischof, der fordert, „Diskutiert über „Harambee“ in euren Gemeinden und macht Vorschläge, wie man das Prinzip neu beleben kann!“. (LM) (Fidesdienst, 25/02/2010)


Teilen: