AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kirche gedenkt der Opfer des Guerillakampfes der LRA

Dienstag, 2 Februar 2010

Kinsahsa (Fidesdienst) – Die Katholiken in Isiro, in der Provinz Equatore im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, nahmen am 31. Januar an einer Prozession und einem gemeinsamen Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer der ugandischen Rebellen der LRA (Lord’s Resistance Army) im Zeichen der Solidarität mit den Verletzten, Gefolterten und Entführten. Damit wollte man insbesondere auch das Augenmerk der Öffentlichkeit und der Behörden auf das Problem lenken. Seit mehreren Jahren treiben die Rebellen auch im Kongo ihr Unwesen und greifen dabei immer wieder wehrlose Dörfer an.
In Abwesenheit von Bischof Julian Andavo Mbia stand der Bischofskvikar Diuedonne Apakuba dem Gottesdienst vor, bei der rund ein Dutzend Priester konzelebrierten. Insgesamt waren rund 800 Gläubige anwesend.
„Wir feiern gemeinsam diesen Gottesdienst im Gedenken an unsere Brüder und Schwestern, die Opfer des Guerillakampfes der LRA geworden sind. Gleichsam wollen wir unsere Solidarität mit allen zum Ausdruck bringen, die darunter leiden“, so Prälat Akuba in seiner Predigt. „Wir wissen nicht warum dies alles geschieht, doch wir wollen die Ereignisse im Licht des Glaubens betrachten. Der Herr möge das Herz der Verantwortlichen des Landes öffnen, damit sie nach Lösungen suchen. Viele Menschen haben ihre Dörfer aus Angst vor neuen Angriffen bereits verlassen und haben ihre Toten zurückgelassen ohne sie zu begraben. Niemand lebt gern als Vertriebener. Wir müssen diesen Brüdern und Schwestern helfen, die solches Leid ertragen müssen. Wir sind hier vereint, um den Schmerz unsere Mitmenschen zu teilen und wir wollen auch, das was wir haben mit ihnen teilen. Denn was Gott uns geschenkt hat ist nicht für uns allein, sondern es soll zum Wohl aller gelangen. Wir wollen unsere Herzen öffnen und mit offener Hand das Leid der anderen lindern. Denn wir sind zu Gemeinschaft und Verständnis berufen“.
P. Tatsima Baldwin, der die Caritasstelle der Diözese leitet, sagte in seiner Ansprache: „Die Vertriebenen sind Menschen wie wir, die durch die Rebellen ihre Söhne, ihren Ehemann, ihre Eltern, ihr Eigentum und ihre Wohnung verloren haben. Von einigen, die in die Wälder flüchten mussten, kennen wir nicht einmal das Schicksal.“
Am 2. Februar findet auf Initiative von Erzbischof Marcel Utembi Tapa von Kisangani ein interreligiöses Treffen zur Krise in der Region statt (vgl. Fidesdienst vom 30. Januar 2010). (LM) (Fidesdienst, 02/02/2010)


Teilen: