ASIEN/SRI LANKA - Konsolidierung von Frieden und Entwicklung und Überwindung des Misstrauens der tamilischen Bevölkerung : diesen Herausforderungen steht Rajapaksa nach dem Wahlsieg gegenüber

Mittwoch, 27 Januar 2010

Colombo (Fidesdienst) – „Wir wünschen uns, dass der neu gewählte Präsident sich für die Konsolidierung des Friedens und der Entwicklung im Land einsetzt: denn dies sind die Prioritäten“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sri Lanka, Erzbischof Vianney Fernando zum Fidesdienst nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse zur Präsidentenwahl.
Wie aus offiziellen Angaben hervorgeht hat der bisherige Präsident Mahinda Rajapaksa insgesamt 58% der Stimmen erhalten und wird damit für eine weiter Amtszeit als Staatsoberhaupt bestätigt. Er konnte 5,9 Millionen der insgesamt 9,84 Millionen abgegebenen Stimmen auf sicher Vereinigen. Der Gegenkandidat, General Sarath Fonseka erreichte mit 4,1 Millionen Stimmen ein Wahlergebnis von 40% aller abgegebenen Stimmen.
Wie aus Berichten hervorgeht, die am frühen Morgen verbreitet wurde, soll eine Festnahme des Generals bevorgestanden haben, was zu Spannungen und Gewalt geführt haben solle. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich aber nicht, als bekannt wurde, dass nur einige „Deserteure festgenommen werden sollen“. Auch im Vorfeld der Wahl war es zu zahlreichen Episoden der Gewalt gekommen.
„Wir wünschen uns eine friedliche und demokratische Entwicklung. Die Demokratie soll ihren Weg gehen und wir werden sie respektieren. Dabei hoffen wir auf eine leuchtende Zukunft für unser Land und insbesondere auch auf eine Lösung der Frage der tamilischen Minderheiten“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz zum Fidesdienst.
Die Tamilen (13% der Bevölkerung, die zu 75% aus Singhalesen besteht“ leben größtenteils im Norden des Landes. Im Gespräch mit dem Fidesdienst betonte P. M. Prevwn, OMI, von den Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria, der das „Zentrum für Frieden und Versöhnung“ seines Ordens in Jaffna leitet: „Die Tamilen sind enttäuscht. Die Menschen sehen nur wenig Hoffnung für die Zukunft und glauben, dass die Tamilen auch weiterhin benachteiligt sein werden. Das Misstrauen ist offensichtlich und dies bezeugt auch die Tatsache, dass nur 20% der Einwohner von Jaffna zu den Urnen gegangen sind“.
Begriffe wie „Frieden und Versöhnung“ haben hier Wirkkraft „vor allem unter Kindern und Jugendlichen“, so der Missionar. „Wir arbeiten mit ihnen und verwirklichen dabei viele Pragramme mit dem Ziel der Integration zwischen den Volksstämmen (Tamilen und Singhalesen) und Religionen. Dabei zählen wir vor allem auf die künftigen Generationen und mit Hilfe der Regierung wird man im Land so auch eine Zukunft des Friedens und der Versöhnung aufbauen können“. (PA) (Fidesdienst, 27/01/2010)


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