ASIEN/LAOS - Grundsteinlegung für die erste buddhistische Universität: Wann wird es katholische Schulen geben?

Dienstag, 26 Januar 2010

Vientiane (Fidesdienst) – In Laos wird es bald eine buddhistische Universität geben. Der Grundstein für die neue Bildungseinrichtung wurde am 24. Januar im Rahmen einer offiziellen Feier in der Landeshauptstadt Vientiane gelegt.
Das Institut soll unter der Schirmherrschaft des Theravada Buddhismus Mönchen und buddistischen Novizen, aber auch jungen Menschen aus ethnischen Minderheiten aus den entlegenen Gebieten des Landes neue Bildungsmöglichkeiten bieten. Die Einrichtung wird damit „eine wichtige soziale Aufgabe übernehmen“, so der stellvertretende Vorsitzende der „Lao Buddhist Fellowship Organisation“ und Vorsitzende der Bildungskommission der Regierung, Bouakham Saribouth. „Der Beitrag zur Bildung benachteiligter oder ausgegrenzter Bürger gehört zum Bildungsauftrag der Regierung“, so der buddhistische Religionsvertreter weiter, der betont „die neue Universität wird junge Menschen für den Dienst an unserem Land ausbilden“.
Der Bau der Universität wird rund 45 Millionen Dollar kosten und aus öffentlichen und privaten Spenden finanziert werden. Der Universitätskomplex wird aus verschiedenen Gebäuden, einem Kongresszentrum und einem Studentenwohnheim für rund 3.000 Studenten bestehen. Geplant sind auch Bibliotheken, Lehrerzimmer und Speiseräume im Stil eines modernen Kolleges. Das Grundstück auf dem die neue Universität entsteht liegt rund 60 Kilometer außerhalb Vientianes.
Wie Beobachter aus missionarischen Kreisen im Gespräch mit dem Fidesdienst betonen, gehören der „Dienst am Land“, die „Ausbildung von guten Staatsbürgern“, die „Förderung der ganzheitlichen Entwicklung der Person“ auch zu den Prinzipien der katholischen Bildungsarbeit: viele katholische Schulen in asiatischen Ländern werden in der Tat auch von nichtchristlichen Schülern besucht. „Es stellt sich also die Frage: wann wird es in Laos katholische Schulen geben?“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
In Laos leben rund 35.000 Katholiken und damit weniger als 1 % der rund 6 Millionen Einwohner. Die Kirche bemüht sich um gute Beziehungen zur Regierung und wünscht sich eine Erweiterung der eigen Tätigkeit im sozialen und karitativen Bereich und im Bildungswesen. Es ist wichtig zu wissen, dass „die Regierung in Laos in jüngerer Vergangenheit die Sendung der katholischen Kirche verstanden hat, dass dies nämlich den Menschen und dessen ganzheitliches Wachstum in den Mittelpunkt stellt“, so der Missionar weiter. Dafür gibt es zwei ermutigende Beispiele: nach 34 Jahren konnte ein Frauenorden in der ehemaligen Hauptstadt des damaligen Königreichs Laos erstmals eine Gemeinschaft eröffnen, die hörgeschädigte Kinder betreut. Außerdem genehmigte die Regierung die Eröffnung des Seminars „St. Theresa“ in Thakhek im Süden des Landes, wo 20 junge Männer zu Priestern ausgebildet werden. „Die katholische Kirche würde sich freuen, wenn sie einen Beitrag zum Bildungswesen leisten dürfte“, so der Beobachter abschließend.
Seit 1985 garantiert das Land die Grundschulausbildung für alle Einwohner, doch die Analphabetenrate liegt immer noch bei rund 50%. 1996 wurde die erste und bisher einzige staatliche Universität eröffnet. (PA) (Fidesdienst, 26/01/2010)


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