AFRIKA/SUDAN - Drei Tage lang fasten und Beten Menschen im Südsudan für den Frieden in Western Equataoria

Montag, 7 September 2009

Khartum (Fidesdienst) – „Die Menschen sind traurig, die Menschen sind wütend, sie haben Angst und niemand möchte nach Hause zurückkehren. Wir müssen uns an Gott wenden, damit wir ihn lieben und damit wir uns selbst ‚im Licht der Lehre Gottes’ sehen, so Bischof Edward Hiiboro Kussula von Tombura-Yambio (Südsudan) im Gespräch mit dem Sender ‚Sudan Catholic Radio“ zum Gebet und Fasten für den Frieden, zu dem die katholische Glaubensgemeinschaft im Staat Western Equatoria einlädt.
In der Region treiben ugandische Guerillaeinheiten der Lord’s Resistance Army (LRA) ihr Unwesen unter der wehrlosen Zivilbevölkerung. Hilfsorganisationen klagen darüber, dass die Guerillakämpfer es vor allem auf Frauen und Kinder abgesehen haben. „Dies ist eine Neuheit“, so der Verantwortliche der Ärztevereinigung „Medecins Sans Frontieres“ im Sudan, „Dörfer werden absichtlich angegriffen um die Menschen zu töten. Die Menschen leben deshalb in völliger Angst, und brauchen dabei dringen humanitäre Hilfe und Medikamente. Diese gewaltsamen Übergriffe in der ganzen Region verschlimmern die verheerende humanitäre Lage der Menschen im Südsudan“, heißt es in einer Verlautbarung.
Mindestens 140.000 Menschen mussten ihre Wohnungen nach Auseinandersetzungen in den Staaten Jonglei, Upper Nile und Lake verlassen. Infolge weiterer Übergriffe der LRA in den Äquatorstaaten waren 65.000 Menschen zur Flucht gezwungen.
Am Ende des dreitägigen Betens und Fastens fand ein 20 Kilometer langer Marsch von Nzara nach Yambio statt, der von Bischof Hiiboro und Bischof Peter Munde von der Episkopalen Kirche im Sudan geleitet wurde. Es nahmen mehrere hundert Gläubige teil.
„Wir sind überzeugt, dass wir wenn wir über Frieden sprechen wollen, zuerst selbst ruhig werden müssen. Wir müssen uns selbst verstehen“, so Bischof Hiiboro, der das Gebet und das Fasten auch als Gelegenheit zur Erneuerung und Förderung einer Kultur des Friedens betrachtet. Schwester Giovanna Calabri, die Obere der Comboni Schwestern in Nzara, die an dem Marsch teilgenommen hatte, bezeichnete es als sehr bewegend, dass so viele Menschen barfuss und mit alten und schmutzigen Kleidern im Zeichen der Buße um Vergebung und Frieden bitten.
Der Gouverneur von Western Equatoria, Jemma Nunu Kumba, nahm ebenfalls zusammen mit anderen Beamten und einer Delegation des Staates Juba an der Kundgebung teil. Die Vertreter aus Juba versprachen, man werde das Anliegen der Sicherheitsfrage in Western Equatoria auch der Regierung des Südsudan unterbreiten. (LM) (Fidesdienst, 07/09/2009)


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