ASIEN/PHILIPPINEN - Entführung des italienischen Rot-Kreuz-Mitarbeiters: Erwartungen und Hoffnungen

Montag, 15 Juni 2009

Manila (Fidesdienst) – Der italienische Mitarbeiter des Roten Kreuzes, Eugenio Vagni, befindet sich immer noch in den Händen seiner Entführer, der radikalen „Abu Sayaf“-Gruppe, auf der philippinischen Insel Jolo: er wurde am 15. Januar mit zwei weiteren Helfern entführt (die inzwischen freigelassen wurden) und ist nach Angaben der philippinischen Behörden noch am Leben. Derzeit befürchten einheimische Beobachter, dass die Freilassung von Eugenio Vagni zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden könnte.
Unterdessen hat die Armee die eigenen militärischen Operationen auf der Insel verstärkt: es finden auf Jolo weitere Gefechte zwischen den Regierungssoldaten und den Rebellen statt, bei denen in den vergangenen Tagen mindestens 22 Menschen ermordet und mehrer Dutzend verletzt wurden. „Die Truppen werden sich so lange nicht zurückziehen, bis die Abu-Sayyaf-Gruppe neutralisiert wurde und das Problem der Entführungen gelöst ist“, so ein Sprecher der philippinischen Streitkräfte.
Die Ortskirche lädt unterdessen zu Gebetswachen ein und versucht im Rahmen der eigenen Friedensarbeit eine Kultur der Gewaltlosigkeit und Versöhnung zu schaffen. Mehrmals wurden die Menschen aufgefordert, zu Freilassung von Vagni beizutragen.
Die Bischöfe der Südphilippinen befürworten eine sichtbare Präsenz der Soldaten auf den Straßen und an „besonders gefährdeten“ Orten, damit Terroristen abgeschreckt und die öffentliche Ordnung gewährleistet wird.
Man befürchtet, dass angesichts der Risiken die Mitarbeiter humanitärer Hilfswerke eingehen, viele Nichtregierungsorganisationen in der Region die eigenen Projekte einstellen und sich aus dem Gebiet zurückziehen könnten. Dies hätte schwerwiegende Folgen für die einheimische Bevölkerung. Terroristische Handlungen und Entführungen schadeten der ganzen Gesellschaft, so die Bischöfe, deshalb müssen man sie im Interesse des Gemeinwohls verurteilen und beenden. (PA) (Fidesdienst, 15/06/2009 – 27 Zeilen, 258 Worte)


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