ASIEN/PAKISTAN - Die Gesellschaft Jesu schenkt den Christen des Landes neue Hoffnung

Mittwoch, 29 April 2009

Lahore (Fidesdienst) – Die Gesellschaft Jesu in Pakistan möchte dem Land in einer äußerst schwierigen sozialen und politischen Lage, in der insbesondere auch christliche Minderheiten unter der extremistischen Offensive pakistanischer Taliban leiden, neue Hoffnung schenken. Der Jesuitenorden konnte sich vor kurzem über die Weihe eines einheimischen Ordensmitglieds zum Priester freuen: diese Ereignis zeugt vom Mut und vom Glauben, den die Kirche auch in diesem Moment lebt, in dem die Rechte, die Würde und die Freiheit der Christusgläubigen in Pakistan in Frage gestellt werden.
Die Priesterweihe des ersten pakistanischen Jesuiten war Anlass zu Freude und Hoffnung: es handelt sich um den 33jährigen P. Imran John, der in der Kathedrale vom Heiligen Herzen in Lahore von Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore geweiht wurde.
Doch P. John ist kein Einzelfall: es gibt noch andere pakistanische Seminaristen in der Gesellschaft Jesu, die sich auf die Gelübde und die Priesterweihe vorbereiten. Dies lasse auf eine neue und stabile Verwurzelung der Gesellschaft Jesu in Pakistan hoffen, wie der Ordensobere der Jesuiten in Pakistan, P. Renato Zecchin betonte.
Die Jesuiten kamen im 16. Jahrhundert zum ersten Mal nach Pakistan, aus der damaligen portugiesischen Kolonie Goa. Nach einer ersten Blütezeit waren die Jesuitenmissionen bei den Regierenden nicht mehr beliebt, so dass sie 1650 schließlich verschwanden. Die Ordensleute kehrten 1961 in das Land zurück, als die deutschen Jesuiten eine neue Gemeinschaft in Pakistan eröffneten. Seither widmeten sie sich dort vor allem dem Bildungswesen und der Evangelisierung, deren Früchte heute geerntet werden.
P. John betonte, dass er seine Sendung als pakistanischer Priester und Ordensmann darin verstehe, einen Beitrag „zum Aufbau von Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften im Zeichen der Harmonie“ zu leisten, und damit „dem sich ausbreitenden Extremismus entgegen zu wirken“.
Vor kurzem beklagten auch die christlichen Kirchen in Pakistan das Inkrafttreten der Sharia im Swat-Tal, das dem islamischen Extremismus neuen Aufwind gibt und religiöse Minderheiten benachteiligt (vgl. Fidesdienst vom 16. April 2009). Christen in Pakistan appellierten unterdessen an die Regierung unter Asif Ali Zardari, mit der Bitte, dem Druck der islamischen Integralisten nicht nachzugeben, sondern den Schutz der Bürger unabhängig von der Religion zu gewährleisten. (PA) (Fidesdienst, 29/04/2009 – 32 Zeilen, 360 Worte)


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