ASIEN/INDIEN - Erste Wahlrunde beginnt mit Problemen für christliche Vertriebene in Orissa

Montag, 20 April 2009

New Delhi (Fidesdienst) – Nach Abschluss der ersten Wahlrunde, bei der die Wahlbeteiligung relativ hoch war und es zu einigen Zwischenfällen kam, bereiten sich die indischen Wähler nun auf die zweite Wahlrunde vor, mit der innerhalb eines Monates die Wahl für die Unterkammer des indischen Parlaments abgeschlossen wird. Bei Gewalt im Zusammenhang mit der Wahl kamen 20 Menschen ums Leben, insbesondere im Nordosten des Landes, wo es immer Wieder zu Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen kommt.
Bei der ersten Wahlrunde wurden die Abgeordneten in den Staaten Kerala, Arunachal Pradesh, Meghalaya, Mizoram, Nagaland, Chhattisgarh, Andaman e Nicobar, Laccadive gewählt. In Andhra Pradesh, Assam, Bihar, Uttar Pradesh, Jammu e Kashmir, Maharashtra, Manipur, Orissa e Jharkhand wurde ebenfalls in einigen Wahlkreisen bereits gewählt. Die Wahlbeteiligung wird auf 60-70% geschätzt.
Zum Urnengang waren auch die Wähler im Bezirk Kandhamal (Orissa) aufgerufen, wo es in den vergangenen Monaten zu antichristlicher Gewalt gekommen war und über 50.000 Vertriebene weiterhin in Aufnahmelagern leben. In den vergangenen Tagen hatte man dort die Verschiebung der Wahl gefordert, da die Situation vor Ort eine freie Wahl nicht zulasse, nachdem hinduistisch geprägte Extremisten christliche Familien weiterhin bedrohen. Insgesamt verlief die Wahl ohne besondere Zwischenfälle, doch christliche Wähler wurden von hinduistischen Extremisten aufgerufen, die nationalistische Baratiya Janata Party zu wählen.
Wie die Ortskirche aus Orissa bestätigt, konnten nur rund 3.000 der Vertriebenen , die in den Aufnahmelagern der Regierung leben, ihre Stimme abgeben. Die rund 50.000 Flüchtlinge, die die Region aus Furcht vor weiterer Gewalt verlassen haben, hatten keine Möglichkeit zur Stimmabgabe. Dies bedeutet, dass es der Regierung nicht gelungen ist, jedem Bürger das Recht auf freie Stimmabgabe zu garantieren, wie dies in einem demokratischen Staat der Fall sein sollte. (PA) (Fidesdienst, 20/04/2009 – 29 Zeilen, 288 Worte)


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