ASIEN/MALAYSIA - Regierung widerruft die Genehmigung der Benutzung des Begriffs „Allah“ in christlichen Veröffentlichungen

Montag, 2 März 2009

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – Im Hinblick auf die Benutzung des Begriffs „Allah“ in christlichen Veröffentlichungen machte die malaysische Regierung einen plötzlichen Rückzieher, indem sie die vor wenigen Tagen erteilte Genehmigung (vgl. Fidesdienst vom 27. Februar 2009) widerrief.
Nach Protesten fundamentalistischer muslimischer Gruppen, die die Linie der Regierung heftig kritisiert hatten, musste der malaysische Innenminister, Seyed Hamid Albar, öffentlich zugeben, dass sie „einen Fehler begangen“ hat und bekannt gab, dass das zuvor erteilte Verbot gegenüber der katholischen Wochenzeitschrift „Herald“ weiter bestehen bleibt und dies auch für alle anderen christlichen Veröffentlichungen bis zur Bekanntgabe eines entsprechende Gerichtsurteils gelte.
Anfangs hatte die Regierung die Veröffentlichung der katholischen Wochenzeitung Heralds wegen der Benutzung der Bezeichnung „Allah“ für Gott (den einige Sektoren der muslimischen Gemeinde allein für sich in Anspruch nehmen) verboten. Danach war es infolge von Protesten zu einer öffentlichen Debatte gekommen, auf die eine Genehmigung seitens der malaysischen Regierung folgte, unter der Bedingung dass die Veröffentlichung ausdrücklich mit dem Schriftzug „für Christen „ gekennzeichnet wird. Nun kam es zu dem erneuten Rückzieher und der Bestätigung des Verbots unter Vorbehalt eines entsprechenden Gerichtsurteils.
Der Direktor des Herald, P. Lawrence Andrew, der mehrmals darauf hingewiesen hatte, dass das Verbot gegen die Bestimmungen und die Kultur des Landes verstoße, in dem die Verfassung Meinungs- und Ausdrucksfreiheit garantiert, hat sich zu der jüngsten Entwicklung noch nicht geäußert.
Die Zeitung wartet nun auf das Urteil des Berufungsgerichts, und erinnert daran, dass der Begriff „Allah“ seit Jahrhunderten in der malaysischen Sprache für „Gott“ benutzt wird: in dieser Sprache, so der Herald, gebe es keine andere Bezeichnung für Gott.
Die Wochenzeitung erscheint auch auf Englisch, Chinesisch und Tamilisch. Die Ausgabe in malaysischer Sprache hat jedoch die höchste Auflage. (PA) (Fidesdienst, 02/03/2009 – 27 Zeilen, 293 Worte)


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