ASIEN/SRI LANKA - Während die Auseinandersetzungen weitergehen, fordert die Kirche Frieden und den Schutz der tamilischen Zivilbevölkerung

Montag, 2 Februar 2009

Colombo (Fidesdienst ) – Über 400 ermordete Personen der tamilischen Zivilbevölkerung und 1400 Verletzte in den letzten zehn Tagen: das sind die dramatischen Zahlen, die zu finden sind in einem an die Agentur Fidesdienst gesandten Appell der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Diözese Jaffna, im Norden Sri Lankas, wo immer schwerwiegender die Auswirkungen des Konfliktes zu spüren sind, in dem sich das Heer und die tamilischen Rebellen gegenüber stehen. Die ganze katholische Gemeinde der Diözese mobilisiert sich für die Assistenz und Sicherheit der zivilen Flüchtlinge, die weiterhin Schutz suchen und aus den am heftigsten bekämpften Gebieten fliehen.
Seine Exzellenz, Msgr. Thomas Savundaranayagam, Bischof von Jaffna, hat einen Appell an die kämpfenden Parteien gerichtet, eine „neutrale Zone zum Schutz der Zivilbevölkerung“ zu schaffen“ und erbat den Eingriff der internationalen Gemeinschaft, um den Frieden in den Norden und Osten Sri Lankas zu bringen.
Die Gemeinde der Diözese von Jaffna hat in den vergangenen Tagen einen „Tag des Fastens und Betens” abgehalten, an dem auch Christen andere Konfessionen und Mitglieder anderer Religionen teilgenommen haben, um für das Ende der Kämpfe, die Versöhnung und den Frieden zu bitten.
Der Bischof hat hervorgehoben, dass die katholische Gemeinde (Priester, Schwestern und Laien) alles nur Mögliche für die Assistenz der Flüchtlinge tue, die immer zahlreicher werden. „Wir versuchen, ihnen beizustehen, ihnen eine materielle, psychologische und geistliche Unterstützung zuzusichern“, aber die Auswirkungen des Krieges sind sehr schlimm, vor allem für verwundbareren Gruppen wie z. B. Frauen und Kinder, für die die humanitären Hilfsgüter nicht ausreichend sind.
Währenddessen gehen die Auseinandersetzungen weiter, mit schweren Schäden auch für die Infrastruktur. Wie das Rote Kreuz berichtet, wurde heute, am 2. Februar, ein Krankenhaus in der Stadt Puthukkudiyiruppu (im Distrikt von Mullaitivu) von mehreren Bomben getroffen, die das Gebäude halb zerstört, 9 Personen getötet und die Abteilung der Pädiatrie unbrauchbar gemacht haben.
In der Hauptstadt Colombo hat die Nation heute, am 2. Februar, den Jahrestag der Unabhängigkeit gefeiert. Die öffentliche Feierlichkeiten waren oft der Rhetorik und der Euphorie gewidmet, aufgrund dessen, was die Regierung als den „letztendlichen Sieg über die tamilischen Rebellen“ ansieht. S. Exz. Mons. Oswald Gomis, Erzbischof von Colombo, hat unterstrichen, dass für das Volk hingegen “Sieg” bedeutet, „zu gewährleisten, dass alle Bewohner des Landes als gleichwertig angesehen werden und frei sind, das volle Glück zu erlangen ohne Unterschied von Rasse, Religion, Kaste oder politischer Gesinnung.
Der Erzbischof hat erklärt: “Es ist Zeit, im Norden und im Süden dem Rechtsstaat die Vorrangstellung wiederzugeben. Wir verurteilen jede Art von Gewalt. Wir müssen daran denken, dass Tausende von Menschen unter dem Krieg leiden, dass sie Flüchtlinge sind und in unmenschlichen Bedingungen leben müssen. Es ist ein Imperativ, ihnen so bald als möglich würdevolle Lebensbedingungen zu schaffen. Man muss sich daran erinnern, dass die Personen der tamilischen Zivilbevölkerung Bürger unseres Landes sind und ihrer grundlegenden Rechte nicht beraubt werden dürfen. (PA) (Fidesdienst 2/2/2009 Zeilen 45, Worte 480)


Teilen: