AFRIKA/NIGERIA - In Port Harcourt entführter katholischer Priester freigelassen; nach Angaben der katholischen Kirche wurde kein Lösegeld bezahlt: Bischöfe rufen auf zum „Herzenswandel“

Freitag, 30 Januar 2009

Abuja (Fidesdienst) – Der katholische Pfarrer Pius Kii, der am 25. Januar in Port Harcourt im Süden Nigerias von Unbekannten verschleppt wurde (vgl. Fidesdienst vom 27. Januar 2009) wurde von seinen Entführern, die ein Lösegeld von 20 Millionen Naira gefordert hatten, ohne die Zahlung dieses Lösegeldes freigelassen.
Wie der Verantwortliche der Pressestellte der Nigerianischen Bischofskonferenz, P. Ralph Madu, mitteilt, wurde der katholische Geistliche am 28. Januar um 9.00 Uhr freigelassen.
P. Kii der früher Vorsitzender des Bildungsausschusses „Universal Basic Education Board“ des River State war, ist derzeit als stellvertretender Pfarrer in der Christkönigs-Gemeinde in Dioubu in Port Harcourt tätig.
In den Tagen vor der Freilassung des Priesters, hatte Bischof Alexius Obabu Makozi in Form einer Pressemitteilung an die Entführer appelliert: „Die Diözese Port Harcourt“, so der Bischof, „ist weder eine politische noch eine wirtschaftliche Organisation. Es handelt sich um ein rein religiöse Einrichtung“. Deshalb könne man an Gruppen oder Individuen, die Personen entführen, kein Lösegeld zahlen.
In einer weitren Verlautbarung, die sofort nach der Freilassung veröffentlicht wurde, bekräftigen die nigerianischen Bischöfe: „Obschon wir den Entführen danken, dass sie auf die Stimme der Vernunft gehört und Pfarrer Kii freigelassen haben, möchten wir unsere Position noch einmal unterstreichen und betonen, dass eine Entführung etwas Grausames ist und nicht der beste Weg, zur Bewältigung von wirtschaftlicher und sozialer Ungerechtigkeit, mit denen die Menschen im Nigerdelta konfrontiert werden.“
„Wir rufen diejenigen, die in solch unmenschliche Handlungen verwickelt sind, zu einem Herzenswandel auf. Gleichsam appellieren wir auch an Regierungen und Verantwortlichen der Region des Nigerdeltas, mit der Bitte um eine endgültige Lösung des Problems der Entführungen in der Region, bevor dieses noch schlimmere Folgen verursacht.“, so die Bischöfe abschließend.
Am 29. Januar verschleppten Entführer einen kleinen Jungen und ermordeten dessen Schwester, die ihn zur Schule begleitete. Dies geschah am hellen Tag mitten in Port Harcourt, der so genannten „Erdöl-Metropole“ des Landes. (LM) (Fidesdienst, 30/01/2009 – 30 Zeilen, 325 Worte)


Teilen: