ASIEN/VIETNAM - Acht Katholiken aus Thai Ha verurteilt: Solidarität und Gebet der katholischen Gemeinden im ganzen Land

Mittwoch, 10 Dezember 2008

Hanoi (Fidesdienst) – Acht vietnamesische Katholiken aus der Pfarrei Thai Ha wurden wegen „Unruhe und Beschädigung staatlichen Eigentums“ auf Bewährung verurteilt, nachdem sie sich auf einem ehemaligen Grundstück der Kirche, das vom Staat beschlagnahmt wurde, zum Gebet versammelt hatten (vgl. Fidesdienst vom 2. Dezember 2008).
Am 8. Dezember gab das zuständige Gericht in Dong Da (Hanoi) das Urteil bekannt: sechs der Katholiken wurden zu Haftstrafen zwischen 12 und 15 Monaten verurteilt, gegen den achten wurde nur eine Verwarnung ausgesprochen.
Vor dem Gerichtsgebäude warteten zahlreiche Christen auf die Bekanntgabe des Urteils gegen ihre Brüder im Glauben, mit denen sie die eigene Solidarität zum Ausdruck brachten. Die katholische Gemeinde des Redemptoristenklosters in Thai Ha (Ordensleute und Laiengläubige) verfolgten die Entwicklung des Falls mit großem Interesse, und veranstalteten auch gewaltlose öffentliche Kundgebungen, bei denen sie auf die Unschuld der Katholiken und die Diskriminierung der katholischen Gemeinde sowie Verstöße gegen deren Rechte hinwiesen.
Viele katholische Gemeinden im ganzen Land riefen zum Gebet im Zeichen der Solidarität mit den Gläubigen in Thai Ha auf, bei dem Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung im Mittelpunkt standen.
Zu den Ereignissen äußerten sich auch die vietnamesischen Bischöfe, die in einer jüngst veröffentlichten Verlautbarung betonten, dass das Vorkommen in Thai Ha, wie viele andere Situationen von mangelnder Klarheit in den Beziehungen zwischen Kirche und Staat und insbesondere im Hinblick auf die Besitzverhältnisse bei ehemals verstaatlichtem kirchlichem Eigentum unter Beweis stellten. Unterdessen fordert die Kirche die Rückgabe der verstaatlichten Güter und erklärt sich gleichsam zur Zusammenarbeit beim Aufbau einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft bereit. (PA) (Fidesdienst, 10/12/2008)


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