AFRIKA/UGANDA - „Jede Tür, die sich öffnet, jedes noch so kleine Zeichen der Hoffnung, ist nützlich für die Rückkehr des Friedens“, so der Erzbischof von Gulu

Mittwoch, 28 April 2004

Gulu (Fidesdienst) - „Jede Tür, die sich öffnet, jedes noch so kleine Zeichen der Hoffnung, ist nützlich für die Rückkehr des Friedens“, so Erzbischof John Baptist Odama von Gulu zum Fidesdienst in einem Kommentar zur möglichen Vermittlung von Alice Lakwena im Konflikt zwischen der Regierung und den Vertretern der Lord’s Resistance Army. Alice Lakwena ist die Gründerin der „Heilig-Geist-Bewegung“, aus der die LRA hervorgegangen ist.
Die „Heilig-Geist-Bewegung“ begann 1986 unter Führung von Alice Lakwena den Guerillakampf in Norduganda. Die 7.000 Mann starken Einheiten wurden 1987 von der Regierung besiegt. Bei den Gefechten starben rund 5.000 Rebellen. Grund für diese schwere Niederlage ist unter anderem auch die von Alice Lakwena betriebene „Magie“: sie ölte ihre Krieger mit einem so genannten „wundersamen Öl“ ein, dass sie vor den Kugeln der Regierungssoldaten schützen sollte. Aus dem was von der „Heilig-Geist-Bewegung“ übrig geblieben war, entstand 1989 die LRA, die heute von Joseph Kony, einem Cousin von Alice Lakwena angeführt wird. Frau Lakwena selbst lebt seit im Exil in 15 Jahren in einem Flüchtlingslager in Dadaad (Kenia) an der Grenze zwischen den beiden Ländern.
Die mit Alice Lakwena aufgenommenen Kontakte sind Teil der Vermittlungs- und Friedensbemühungen der Achioli-Religionsführer. „Die Anführer der LRA intensivieren ihre Kontakte zu uns. Erst vor wenigen Tagen hat der stellvertretende Kommandant der LRA bei mir angerufen, um mir mitzuteilen, dass man zu weiteren Friedensverhandlungen mit der Regierung bereit ist“, so Erzbischof Odama. „Dies sind Zeichen, die uns auf den Frieden hoffen lassen“.
Die LRA und ihr Vorgänger die „Heilig-Geist-Bewegung“ entstanden als Reaktion auf die Machtübernahme des Präsidenten Yoweri Museveni, der 1986 eine größtenteils aus Mitgliedern des Achioli-Volkes bestehende Militärjunta stürzte. Die ehemaligen Militärs flüchteten zunächst in den Sudan, von wo aus sie verschiedene Rebellenbewegungen gründeten, darunter auch die LRA. (LM) (Fidesdienst, 28/4/2004 - 26 Zeilen, 311 Worte)


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