AFRIKA/NIGERIA - Unruhen im Bundesstaat Plateau. Mindestens 48 Menschen in einer protestantischen Kirche ermordet

Freitag, 27 Februar 2004

Jos (Fidesdienst) - Mindestens 48 Menschen, darunter Frauen und Kinder wurden am gesterigen 26. Februar in einer Kirche der „Church of Christ of Nigeria“ in Yelwa ermordet. Eine Gruppe bewaffneter Männer war in das Gotteshaus eingedrungen und wahllos auf die Menschen geschossen. Dies ist das bisher schlimmste Verbrechen seit dem Ausbruch der Unruhen im zentralnigerianischen Staat Palateau. Bisher waren bei den Unruhen jedoch bereits rund 100 Menschen gestorben und tausende aus ihren Wohnungen geflüchtet. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst berichten, sollen die Männer „gut organisiert sein“ und bereits Übergriffe auf verschiedene Dörfer in der Region verübt haben. „Wir haben von Augenzeugen erfahren, dass es sich bei den Tätern wahrscheinlich nicht um Einwohner der Region handelt und dass es bei ihren Überfälle um im Detail geplante Vorhaben geht“, so die Beobachter. „Die Angreifer scheinen dabei koordiniert vorzugehen und tragen eine einheitliche schwarze Uniform“.
Unterdessen wurden Regierungssoldaten in der Region stationiert und Straßenkontrollen eingerichtet.
Der zentralnigerianische Bundesstaat Plateau war bereits in der Vergangenheut Schauplatz blutiger Unruhen. 2001 waren über eine Million Menschen bei Unruhen zwischen Christen und Muslimen gestorben. Mehrer hundert Opfer forderten Auseinandersetzungen im Jahr 2002. Zu den Hintergründen der Unruhen gehören Rivalitäten zwischen den verschiedenen Volksstämmen und Religionen aber auch die Kontrolle über das Weideland und Racheakte nach Viehdiebstählen. (LM) (Fidesdienst, 27/2/2004 - 24 Zeilen, 225 Worte)


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