Archdiocese of Amristar
Neu-Delhi (Fides) – Die Stadt Amristar, das spirituelle Zentrum des Sikhismus an der Grenze zwischen Pakistan und Indien, die Stätte des „Goldenen Tempels“, sollte zu einer „kriegsfreien Zone“ erklärt werden und nach dem Vorbild des Vatikans international geschützt werden: Das forderte der indische Parlamentarier und Sikh Sukhjinder Singh Randhawa von der indischen Regierung. Dabei forderte er den indischen Premierminister Narendra Modi auf, mit internationalen Gremien zusammenzuarbeiten, um den entsprechenden Anerkennungsprozess für eine Stadt in Gang zu setzen, die sich als symbolischer Ort des Friedens für die Menschheit präsentiert.
Die Angelegenheit, heißt es in einem offenen Brief, habe eine „tiefe spirituelle und nationale Bedeutung“, denn „die heilige Stadt Amristar ist nicht nur ein geografischer Ort, sondern das spirituelle Herz des Sikh-Glaubens und ein Leuchtfeuer der Liebe und des Friedens für die Menschheit“. „Ihre heilige Aura geht über religiöse Grenzen hinaus und bietet Trost, Einheit und Mitgefühl in einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Spaltungen zerrissen wird“, fährt er fort.
„Für den Sikhismus hat Amritsar die gleiche spirituelle Bedeutung wie Mekka für die Muslime und der Vatikan für die Christen. Daher bitte ich in aller Bescheidenheit darum, dass die globale spirituelle Bedeutung von Amritsar offiziell anerkannt wird und dass geeignete internationale Sicherheitsmechanismen, ähnlich denen, die den Vatikan schützen, angenommen werden“, sagte er.
Randhawa stellt fest, dass die „jüngsten geopolitischen Spannungen, insbesondere an der indisch-pakistanischen Front, die berechtigte Sorge über die potenzielle Verwundbarkeit Amritsars im Falle eines militärischen Konflikts neu entfacht haben“. „Der Appell“, heißt es in dem Schreiben weiter, “ist keine Bitte um politische Souveränität (wie sie die Vatikanstadt genießt), sondern vielmehr eine Bitte um internationale spirituelle Anerkennung und dauerhaften Sicherheitsschutz. In einer Zeit, die durch zunehmende globale Spannungen und Militarisierung gekennzeichnet ist, muss Amritsar unbedingt vor der Bedrohung durch Krieg und Gewalt geschützt werden, jetzt und für immer“, so der Abgeordnete.
Der Politiker erinnerte an die universellen Lehren des Guru Granth Sahib (des heiligen Textes der Sikhismus), die auf Frieden, Demut und Brüderlichkeit beruhen und „eine starke moralische Kraft gegen die zunehmende Flut des Militarismus in der Welt“ darstellen. „Während viele globale Mächte zunehmend zu Konflikten neigen, stellt sich das Ethos des Sikhimsus von 'Sarbat da Bhala' ('das Wohl aller') als eine der letzten Hoffnungen der Menschheit auf Koexistenz und Frieden dar“, stellt er fest.
Die von der Gemeinschaft der Sikh und der Zivilgesellschaft in ganz Indien geäußerten Sorgen erforderten eine umfassendere Sichtweise, so der Abgeordnete weiter, über regionale Kreise hinaus und in einem internationalen Rahmen, „um die Sicherheit und Heiligkeit dieser verehrten Stadt unter allen Umständen zu gewährleisten“. Mit der Bitte um Unterstützung durch andere Parlamentarier aller Religionen forderte Randhawa den indischen Premierminister auf, „die notwendigen diplomatischen und legislativen Schritte einzuleiten, um Amritsar zu einer ‚kriegsfreien Zone‘ zu erklären und zu einem Ort, der von allen anerkannt und respektiert wird, da von dort eine Botschaft des Friedens und der Harmonie für die gesamte Menschheit ausgeht“.
(PA) (Fides 5/6/2025)