AMERIKA/MEXIKO - VOLLVERSAMMLUNG DER MEXIKANISCHEN BISCHÖFE: „WIR MÜSSEN ALLES VERMEIDEN, WAS UNSERE FAMLIEN ZERSTÖRT!“

Dienstag, 6 Mai 2003

Monterrey (Fidesdienst) – „Die Familie, Heiligtum des Lebens und Frohbotschaft für das dritte Jahrtausend“ unter diesem Motto steht die 75. Vollversammlung der Mexikanischen Bischofskonferenz, die vom 28. April bis 2. Mai in Monterrey (Mexiko) tagten. Zum Abschluss ihrer Versammlung veröffentlichten die Bischöfe eine „Botschaft an die mexikanischen Familien“, in der sie ihr Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, dass so viele Familien auseinander brechen. In diesem Zusammenhang legen sie auch pastorale Richtlinien vor.
Grund für die schwierige Situation ist nach Ansicht der Bischöfe vor allem der Wertverlust des Ehesakraments, der oft dazu führt, dass die Eheschließung als privater Vertrag betrachtet wird, der jederzeit aufgelöst werden kann. Einen weiteren Grund für die Krise sehen die Bischöfe in der Banalisierung der Sexualität, die als reines Mittel der Lust betrachtet wird und damit zu einer Instrumentalisierung der Personen führt; als schädlich bezeichnen die Bischöfe auch Verhütungsmittel und Abtreibungen auf der einen und die Praxis der künstlichen Befruchtung auf der anderen Seite, damit ein Kinder „nach Maß“ entstehen, dass heißt wie und wann die Eltern diese wollen. „Gott hat sich die Familie als Heiligtum des Lebens gewünscht“, betonen die Bischöfe, „deshalb ist jede Form der Manipulierung, sowohl zur Verhinderung einer Schwangerschaft als auch zu deren Entstehen auf unnatürliche Weise, besonders schädlich.“
Die Bischöfe weisen auch auf die Armut hin, von denen viele Familien betroffen sind und die das Phänomen der Auswanderung verursacht, „ein direkter Grund für den Zerfall der Familien“. Angesichts dieser und anderer Situationen, die die Familie in die Enge treiben, erheben die mexikanischen Bischöfe ihre Stimme und fordern mit Nachdruck: „Wir müssen alles vermeiden, was unsere Familien zerstört … Die Familie gehört zu den wertvollsten Gütern der Menschheit. Wenn wir dieses menschliche Gut verlieren, geht uns die Wiege der Gesellschaft verloren, denn in ihr wachsen die Personen heran, und sie ist die grundlegende Gemeinschaft, auf der alle gesellschaftlichen Beziehungen aufbauen“.
Abschließend heben die Bischöfe in ihrer Botschaft das Engagement der Kirche für die Familie hervor: „Die Familie gehört zu den grundlegenden Prioritäten unserer seelsorglichen Tätigkeit: wir möchte die Familie zum Heiligtum des Lebens wird, verantwortliche Elternschaft im Licht der kirchlichen Lehre gefördert, junge Menschen auf das Familien- und Eheleben vorbereiten, Eheleute bei der Stärkung ihrer ehelichen Bande unterstützen, uns liebevoll jener Familien annehmen, die sich in Schwierigkeiten befinden und jene Menschen begleiten, die sich in einer irregulären Situation befinden“.
In dieser Perspektive appellieren die Bischöfe an Priester, Ordensleute und Laien mit der Bitte um mutiges und kühnes Engagement bei der Verkündigung und Feier des Evangeliums der Ehe, der Familie und des gemeinschaftlichen Lebens. Im Bewusstsein über den Mangel an Information zu diesen Themen möchten die Bischöfe zukünftig die Ausbildung von Pastoralarbeitern fördern. Deshalb fordern sie katholische Bildungseinrichtungen (Schulen und Universitäten) und Lehrer auf, Schüler und Studenten moralische Werte zu Themen wie Sexualität, Ehe, Familie und Leben zu vermitteln und sich auch für ein wissenschaftliche Forschung im Licht des kirchlichen Lehramtes einzusetzen. Schließlich bitten die Bischöfe auch die Medien um ein gemeinsames Engagement für die Achtung und Förderung von Ehe, Familie und Leben; die Regierenden und Gesetzgeber bitten sie um Normen, die die Rechte der Familie und die Menschenwürde schützen und fördern.(RZ) (Fidesdienst, 6/5/2003 – 46 Zeilen, 543 Worte)


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