VATIKAN - GENERALAUDIENZ: DIE MÜTTERLICHE SORGE JERUSALEMS ALS SYMBOL DER LIEBE GOTTES ZU DEN MENSCHEN

Donnerstag, 17 Juli 2003

Castel Gandolfo (Fidesdienst) – Die Generalaudienz am Mittwoch, den 16. Juli, hielt der Papst die Generalaudienz erstmals im Hof der Apostolischen Sommerresidenz in Castel Gandolfo. In seiner Ansprache an die dort versammelten Pilger erläuterte er die Prophetenwortes des Jesaja im 66. Kapitel seines Buches (Jes 10-14): „Trost und Freude in der Gottesstadt“.
Das Kapitel beschreibt die „mütterlichen Züge Jerusalems und die liebevolle Sorge Gottes“, so der Heilige Vater. „Bibelwissenschaftler halten diesen Abschnitt am Ende des Buches, der auf eine glanzvolle und freudige Zukunft hoffen lässt als Prophezeiung der Wiedergeburt Israels nach dem dunklen Kapitel des babylonischen Exils“. Der Abschnitt betinnt mit einem dreifachen Imperativ „freut euch“, „jubelt“, „seid fröhlich“. „Quelle und Grund dieser Freude ist die wiedergefundene Lebendigkeit Jerusalems, das aus der Asche des Ruins auferstanden ist, in das es durch die babylonische Armee gestürzt wurde… Wie dies oft in verschiedenen Kulturen geschehen war hat die Stadt weibliche, sogar mütterliche Züge. Wenn eine Stadt in Frieden lebt, ist sie einem sicheren Schoss ähnlich; wie eine Mutter die ihre Kinder stillt und ihnen Fülle und Liebe schenkt … Der Wohlstand Jerusalems, ihr Frieden (Shalom) sind die Gabe Gottes: der Herr benutzt die mütterliche Metapher und beschreibt damit seine Liebe zu seinen eigenen Geschöpfen.“
„Es fällt nicht schwer, mit dem heiligen Ambrosius das Bild von der mütterlich-sorgenden Gottesstadt auf die Kirche zu beziehen: Als reine Jungfrau gehört sie Christus, ihrem göttlichen Bräutigam. In ihrer übernatürlichen Fruchtbarkeit ist sie die Mutter der Völker und gebiert unaufhörlich neue Söhne und Töchter. Ihren Kindern bietet die Kirche höchsten Trost und unvergängliche Freude: das Heil in Gott.“, so der Papst weiter. Zum Abschluss der Generalaudienz grüßte der Papst die Pilger in den verschiedenen Sprachen und erinnerte dabei an das Fest der Gottesmutter vom Karmel, das in dazu veranlasste die Jungfrau Maira als „Vorbild und ständigen Bezugspunkt“ vorzustellen. „Ich bitte euch, stets zu ihr zu beten: Sie wird euch Anlass für Trost und Hoffnung sein“. (SL) (Fidesdienst, 17/7/2003 – 28 Zeilen, 344 Worte)


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