ASIEN/PHILIPPINEN - Botschaft der Bischöfe für die Fastenzeit: “Armut ist unmenschlich”

Dienstag, 4 März 2014

Manila (Fides) – “Die Armut auf den Philippinen entwürdigt Millionen Menschen und macht das Land unmenschlich. Zu Beginn der Fastenzeit im Jahr der Laien möchten wir alle Gläubigen einladen, sich mit dem Thema Armut zu befassen und insbesondere mit der Armut des Reiches Gottes und der Art von Armut, die zur Verbreitung des Reiches Gottes beiträgt”, so die philippinischen Bischöfe in einer vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas von Lingayen-Dagupan unterzeichneten Botschaft für die Fastenzeit. Die Bischöfe erinnern daran, dass die Armutsrate im Land bei über 20% liegt. Dies bedeute, dass ein Fünftel der Einwohner in einer Familie lebt, der das Notwendigste fehlt. Dies sei ein „verheerender Skandal”, so die Bischöfe.
“Die Armut, die entwürdigt und entmenschlicht muss mit allen Mitteln bekämpft werden”, heißt es in der Botschaft weiter. Armut könne jedoch auch human und heilige machen, nämlich die von Christus gewählte Armut. “Diese widersprüchlichen Formen der Armut gibt es auf drei Ebenen des menschlichen Daseins: der materiellen, der moralischen und der spirituellen”, so die Bischöfe. Materielle Armut bedeute, keine Wohnung und nicht genug zu Essen zu haben oder am Rande der Gesellschaft leben zu müssen; moralische Armut werde durch die Verbreitung der Korruption deutlich, die die Bischöfe als „Krebsgeschwür“ bezeichnen. Spirituelle Armut gebe es dort, wo Einsamkeit und Verzweiflung, religiöse Intoleranz und Relativismus sowie Gottesferne herrschen.
Die “gesunde” Armut, die Armut des Evangeliums, so die Bischöfe in ihre Botschaft weiter, komme durch Einfachheit und einen auf das Wesentliche reduzierte Stil im alltäglichen Leben zum Ausdruck, was zur Vereinfachung der persönlichen Bedürfnisse und zu einer Absage an das Konsumdenken führe. Diese Einfachheit müsse auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen umgesetzt werden, damit man “dem anderen Raum lässt” und sich “barmherzig und solidarisch verhält”. (PA) (Fides 4/3/2014)


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