ASIEN/PAKISTAN - “Wer hat Sabir Masih getötet?”: Mysteriöser Tod eines Christen in der Untersuchungshaft

Freitag, 14 Februar 2014

Islamabad (Fides) – “Wer hat den Christen Sabir Masih getötet?”: fragt man sich in Pakistan, nachdem am dieser am 12. Februar in der Untersuchungshaft auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Menschenrechtsaktivisten, Vertreter christlicher und muslimische Organisationen, darunter Priester Ordensleute und Laien nahmen gestern an einer Protestkundgebung teil, bei der sie das eigene Entsetzen zum Ausdruck brachten und Gerechtigkeit forderten.
Der 32jährige Sabir Masih stammte aus armen Verhältnissen und lebte in einer Barackensiedlung in Islamabad. Er wurde von der Polizei wegen Verdacht auf Diebstahl festgenommen und befand sich in der Untersuchungshaft in der Polizeistation in Kohsar. Drei Tage später wurde sein Tod bekannt gegeben. Die Leiche wurde zur Obduktion in ein Krankenhaus gebracht. Unterdessen soll sich Sabir Masih nach Angaben der Polizei in der Toilette erhängt haben.
“Wir glauben nicht an diese ganz offensichtlich falsche Erklärung… und vermuten einen Mord”, so Vertreter christlicher Organisationen und eines Netzwerks der Zivilgesellschaft, “Deshalb fordern wir Gerechtigkeit und Aufklärung”. Die Menschenrechtsaktivisten fordern eine erneute Obduktion in einem privaten Krankenhaus und beklagen, dass die Polizei die Familie des Verstorbenen dazu angehalten habe, die Leiche möglichst schnell zu begraben. Unterdessen wurden erste Schritte unternommen, die eine unabhängige gerichtliche Untersuchung auf den Weg bringen sollen.
“Wir müssen Folter und Brutalität seitens der Polizei bekämpfen” heißt es in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, “damit es keine willkürlichen Hinrichtungen in Pakistan mehr gibt und die rechtsstaatlichen Prinzipien geachtet werden”. (PA) (Agenzia Fides 14/2/2014)


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