ASIEN/IRAK - Patriarch Sako fordert Christen in Kurdistan auf: „Verkauft eure Häuser nicht“

Dienstag, 27 August 2013

Bagdad (Fidesdienst) – Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako forderte die Christen im irakischen Kurdistan auf, die von ihren Vätern geerbten Grundstücke und Häuser nicht zu verkaufen, „um nicht als Ausländer in der Diaspora zu enden“. In einem Schreiben wendet sich der Patriarch an die Einwohner von vierzig christlichen Dörfern in der neuen Kirchenprovinz unter Leitung des Bischofs Rabban Al-Quas.
Vom 15. bis 23. besuchte der Patriarch die neue Erzdiözese, weshalb er in seinem Schreiben, das dem Fidesdienst vorliegt, auch für das „Zeugnis des Glaubens, der Treue, der Standhaftigkeit, der Geduld und der Freude dankt. Die Christen des irakischen Kurdistan bezeichnet der Patriarch in seinem Schreiben als „Ureinwohner mit tiefen Wurzeln, die nicht ausgerissen werden können und 2.000 Jahre in die Geschichte zurückreichen“. Nachahmenswert bezeichnet der Patriarch in seinem Schreiben das Beispiel von 35 Familien „die in Mosul lebten und nach Duhok übersiedelten und dort ein Dorf namens Romtha kauften, wie sie sich neue Grundlagen schufen, eine Kirche, eine Schule und viele Obstplantagen errichteten.“
Nach Schätzungen des chaldäische Patriarchats leben in der neuen Erzdiözese 14.500 chaldäische Christen. Es gibt 13 Priester und 34 Kirchen. Der irakische Kurdistan gilt als sicheres Wohngebiet für Christen, war für viele jedoch in der Vergangenheit zur „letzten Haltestelle“ auf der Auswanderung ins Ausland geworden. Dies zeigt nach Ansicht von Beobachtern, dass es sich bei den Gründen für die Auswanderung von Christen aus dem Irak nicht nur um drohende Gewalt handelt. (GV) (Fidesdienst, 27/08/2013)


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