AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Apostolischer Nuntius in Cote d’Ivoire bei Unfall gestorben: er war ein Mann des Friedens

Montag, 10 Dezember 2012

Abidjan (Fidesdienst) – Der Apostolische Nuntius in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), Erzbischof Ambrose Madtha, starb am 8. Dezember bei einem Verkehrsunfall im Westen des Landes. Der Nuntius kehrte aus dem Dorf Odienné nach Man zurück, wo er übernachten sollte, als sein Wagen auf der Straße von Biankouma nach Man in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Bei dem Umfall starb auch der Fahrer, während der Sekretär des Erzbischofs und eine Ordensschwester mit Verletzungen davon kamen.
„Die Bischöfe tagen derzeit im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung, bei der das Datum der Beisetzungsfeier für den verstorbenen Nuntius festgelegt werden soll, so der Generalvikar von Abidjan, Yessoh Pierre Claver N’Guessan, zum Fidesdienst. Bereits am gestrigen 9. Dezember wurde die Leiche in die erzbischöfliche Residenz nach Abidjan überführt.
Erzbischof Madtha wurde am 2. November 1955 in Belthangady (Indien) geboren und wurde am 8. mai 2008 zum Apostolischen Nuntius in Cote d’Ivoire ernannt. Er war Dekan des Diplomatischen Corps in Cote d’Ivoire und war aktiv für eine friedliche Lösung der Krise eingetreten, bei der sich nach der Wahl der scheidende Präsident Laurent Gbagbo und der heutige Staatschef Alassane Ouattara gegenüberstanden. Während der verschiedenen Phasen des Eingreifens der Truppen unter Ouattara, die mit Unterstützung französischen Einheiten die Residenz des Präsidenten einnahmen, wo sich Gabgbo versteckt hielt, war Erzbischof Madtha stets vor Ort in seiner Nuntiatur geblieben, die sich in rund 200 bis 300 Metern Entfernung vom Präsidentenplatz befindet, und von wo aus er sich auch für ein Gespräch mit dem Fidesdienst zur Verfügung gestellt hatte. (vgl. Fidesdienst, 08/04/2012).
Cote d’Ivoire hat sich bis heute nicht von der politischen Auseinandersetzung erholt. Zu den am meisten von der Unsicherheit betroffenen Gebieten, gehört der Westen des Landes, wo Erzbischof Madtha ums Leben kam. Der Vatikanbotschafter hatte bereits die Feier einer heiligen Messe in Duékoué an der Grenze zu Liberia geplant, wo während der Krise in den Jahren 2010 bis 2011 über 3.000 Zivilisten ums Leben gekommen waren. Die einheimische Presse erinnert an das persönliche Engagement von Erzbischof Madtha für Binnenflüchtlinge, die in einer katholischen Pfarrei und anderen Einrichtungen in der Region Zuflucht gefunden hatten. (LM) (Fidesdienst, 10/12/2012)


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