AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bergwerkskrise: Weitere Spannungen nach der Entlassung der Bergarbeiter, „mysteriöse“ Killer auf Gewerkschafter angesetzt

Montag, 8 Oktober 2012

Johannesburg (Fidesdienst) – „Die Lage bleibt weiterhin sehr angespannt und wir wissen nicht, was in den kommenden Stunden geschehen wird“, so Bischof Kevin Dowling von Rustenburg (Südafrika) zum Fidesdienst in einem Kommentar zu der von dem Bergwerksbetreiber „Amplats“ angekündigten Entlassung von 12.000 der insgesamt 28.000 Bergarbeiter, die am 12. September an einem unangekündigten Streik teilgenommen hatten. Am Samstag den 6. Oktober protestierten hunderte Bergleute friedlich gegen die Entlassungen, doch sie kündigten gewaltsames Vorgehen an, sollten die eigenen Forderungen nicht erfüllt werden.
In der Nacht zum 7. Oktober wurde unterdessen ein Attentat auf einen Gewerkschaftsvertreter in Marikana verübt, bei der die Killer fälschlicher Weise einen Gast des Gewerkschafters ermordeten, der diesen zuhause besucht hatte. Es handelt sich bereits um den zweiten Mordversuch an einem Gewerkschaftsvertreter in Marikana, wo am 16. August dieses Jahres bei Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizeibeamten 30 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen waren. Am 5. Oktober wurde ein Gewerkschaftsvertreter der Western Platinium in der eigenen Wohnung ermordet. „Ursache dieser beiden Morde ist vielleicht ein Streit zwischen den beiden Gewerkschaftern“, so Bischof Dowling, der jedoch auch eine andere Vermutung äußert: „Wie Beobachter berichten soll der ermordete Gewerkschaftsvertreter im Besitz von Informationen über die Ereignisse am 16. August gewesen sein, die er einem Ermittlungsausschuss zukommen lassen wollte. Doch bevor er dies tun konnte, wurde er ermordet. Doch derzeit handelt es sich nur um eine Vermutung.“ (LM) (Fidesdienst, 08/10/2012)


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