ASIEN/IRAN - Nichtregierungsorganisation befürchtet Hinrichtung des wegen Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilten christlichen Pastors Nadarkhani

Mittwoch, 22 Februar 2012

Teheran (Fidesdienst) – Es wird befürchtet, dass der christliche Pastor Yousef Nadarkhani, der wegen Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilt wurd, schon bald hingerichtet werden könnte. Wie die Nichtregierungsorganisation „Christian Solidarity World Wide“ (CSW) berichtet, versucht der Anwalt des Pastors herauszufinden, wann das Urteil tatsächlich vollzogen werden soll. Doch nach Ansicht der NGO könnte die Hinrichtung jederzeit ohne vorherige Bekanntgabe stattfinden. Voraussichtlich würden die Behörden erst nach der Vollsteckung des Urteils die Hinrichtung bekannt geben, wie es im Iran nicht selten geschieht.
Der christliche Paostor Yousef Nadarkhani wurde wegen Abfalls vom Glauben (er war vom Islam zum Christentum konvertiert) verurteilt und musste lange auf das endgültige Urteil warten. Bei mindestens vier verschiedenen Gelegenheiten wurde ihm die Freilassung im Tausch gegen eine Rückkehr zum Islam angeboten, was er jedoch stets ablehnte.
CSW teilt außerdem mit, dass auch Farhid Malyeri Fathi von der evangelischen Kirche, der sich seit Dezember 2010 in Haft befindet, am 5. Februar von einem Gericht im Gefängnis von Evin verurteilt wurde. Fathi ist Vater von zwei Kindern und wurde von den Behörden am 26. Dezember 2010 bei einer Blitzaktion festgenommen, in deren Rahmen auch andere Christen festgenommen wurden, die erst nach Bezahlung hoher Kautionen wieder freigelassen wurden. Fathi befand sich die meiste Zeit in Isolationshaft und wurde von Mitarbeitern des Geheimdienstes über seine religiöse Aktivitäten und Kontakte zum Ausland befragt.
„Wir machen uns große Sorgen, dass das Todesurteil gegen Pastor Nadarkhani jederzeit vollzogen werden könnte, obschon es dafür keine rechtlichen Grundlagen gibt“, so CSW, Wir bitten die internationale Staatengemeinschaft um Druckausübung auf die iranische Regierung mit der Bitte um seine Freilassung und die Achtung der zivilen und politischen Rechte und der Religionsfreiheit“.
Wie aus einem Bericht von „Iran Human Rights“ hervorgeht wurden im vergangenen Jahr im Iran mindestens 676 Menschen hingerichtet. Dabei handelte es sich in 65 Fällen um eine öffentliche Hinrichtung: dreimal so viel wie im Durchschnitt in den vergangenen Jahren. (PA) (Fidesdienst, 22/02/2012)


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