ASIEN/MYANMAR - Caritas: „Die Lage der Vertriebenen aus dem Volk der Kachin ist tragisch: humanitäre Hilfen sind dringend notwendig“

Mittwoch, 14 Dezember 2011

Banmaw (Fidesdienst) – In den vergangenen Monaten hat sich die Lage der Binnenflüchtlinge aus dem Volk der Kachin in den Diözese Myitkyina und Banmaw (im Norden von Myanmar) zugespitzt, wovon vor allem Kinder und Frauen betroffen sind. Die Zahl der Flüchtlinge steigt stetig und ihre Zahl liegt derzeit bei insgesamt rund 500.000. Die katholische Kirche und der einheimische Caritasverband „Karuna“ sowie die Baptistische Kirche versorgen in ihren Aufnahmecamps rund 26.000 Flüchtlingen, während weitere 3.000 Vertriebene in buddhistischen Klöstern untergebracht sind. Dies geht aus einem detaillierten Lagebericht der Caritaszentrale in Banmaw hervor, die dort die Entwicklung beobachtet und Hilfe leistet. Caritas bittet in diesem Zusammenhang um mehr humanitäre Hilfe und hofft auf eine baldige Beendigung des Konflikts.
Der Staat Kachin im Norden Myanmars hat rund 1,2 Millionen Einwohner. Nachdem dort der militärische Konflikt im Juni 2011 wieder aufgenommen wurde kam es zu einer „Massenflucht“: die Menschen verließen die eigenen Wohnungen, Felder und Bauernhöfe während zahlreiche Infrastrukturen, darunter Straßen und Brücken, zerstört wurden. Seit Juni letzten Jahres seien aus kirchliche Einrichtungen und Häusern „Flüchtlingslager“ geworden, heißt es in dem Bericht der Caritas, während weitere Flüchtlingscamps im Dschungel errichtet werden mussten. Die Vertriebenen, bei denen es sich größtenteils um Christen handelt, sind verängstigt und kämpfen ums Überleben und hoffen dabei auf die humanitäre Hilfe der katholischen und baptistischen Kirche und in den Städten auf die Unterstützung der Hilfswerke der Vereinten Nationen und einzelner Nichtregierungsorganisationen.
Die Vertriebenen, so die Caritas, kommen vor allem aus Njang Yang, Waingmaw, Banmaw, Momauk, Shwegu und Mansi und aus den Gebieten zwischen dem Fluss Irrawaddy und der chinesischen Grenze. Viele Vertriebene verstecken sich aus Angst vor den Übergriffen der Militärs, die einige Nichtregierungsorganisationen als „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnen, in den Wäldern. (PA) (Fidesdienst, 14/12/2011)


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