VEREINTE NATIONEN/WHO - TBC: MUTIERENDE TUBERKULOSEFORM ENTDECKT, WELTWEITER NOTSTAND, BIS ZUM JAHR 2020 WERDEN 36 MILLIONEN MENSCHEN AN TBC STERBEN, WENN ES NICHT GELINGT DIE KRANKHEIT EINZUDÄMMEN

Montag, 15 Dezember 2003

Rom (Fidesdienst) – Wie aus der Studie einer Froschergruppe der Universität Berkley in Kalifornien hervorgeht, kann durch die Disaktivierung einer Gengruppe bei einer Variante des Tuberkulosebakteriums (TBC) eine mutierende Form des Faktors entstehen, der die Krankheit auslöst, der sie schneller vervielfacht und tödlicher ist, als das natürliche Gegenstück. Nur zwei Wochen nach der Infektion mit dem mutierenden TBC-Bakterium haben die Wissenschaftler in den Organen infizierter Mäuse weit Mehr Bakterien gefunden als bei der natürlichen Variante. Nach 27 Wochen starben die ersten Mäuse, während die Versuchstiere mit einer normalen TBC-Infektion bis zum Ende des 41 Wochen dauernden Versuchs überlebten.
Die Wissenschaftler hofften auf eine Reduzierung der Ansteckungsgefahr durch das Mutieren der Gene, doch das genveränderte Bakterium erwies sich als gefährlicher.
Mit dem Tuberkuloseauslöser infiziert sich heute rund ein Drittel der gesamten Erdbevölkerung und jedes Jahr sterben etwa 2 Millionen Menschen an der Krankheit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation, die für TBC 1993 einen weltweiten Notstand ausgerufen hatte, werden bis zum Jahr 2020 insgesamt 36 Millionen Menschen an TBC sterben, wenn es nicht gelingen sollte, die Krankheit einzudämmen. In England sind die Patienten bereits bei rund 6% der diagnostizierten Tuberkulosefälle gegen übliche Antibiotika resistent, in anderen Ländern ist der Anteil noch höher. Wissenschaftler hoffen, dass zur Diagnose einer Tuberkuloseinfektion schon bald eine einfacher Speicheltest zur Verfügung stehen wird. (AP) )(Fidesdienst, 15/12/2003 – 22 Zeilen, 238 Worte)


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