AFRIKA - Die afrikanische Bevölkerung lebt zunehmend in den Städten

Dienstag, 6 November 2007

Rom (Fidesdienst) - Das Bild eines ländlichen Afrika ist in Vergessenheit geraten: es sind die Slums, die heute im Afrika immer größer werden. Wie aus einem Bericht des „International Institute für Environment and Development“ (IIED) hervorgeht, leben in Afrika mehr Menschen in den Städten als in ganz Nordamerika und auf dem Kontinent gibt es 25 Städte mit der höchsten demographischen Zuwachsrate weltweit.
In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass eine Kluft zwischen dem raschen Wachsen der Städte und der Fähigkeit der Regierungen, diesem Phänomen angemessene bürokratische Maßnahmen entgegenzustellen besteht. Ernsthafte Probleme gebe es in Afrika, Asien und Lateinamerika auch im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Klimawandel. Die Hälfte der städtischen Bevölkerung lebt in Asien, wo sich auch die Hälfte der bevölkerungsreichsten Städte der Welt befindet.
Den größten Bevölkerungszuwachs gab es im vergangenen Jahrhundert in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen, heißt es in dem Bericht weiter. Ein Großteil dieser Länder verfüge nicht über die notwendigen institutionellen, rechtlichen und finanziellen Systeme um eine solche rasche Veränderung bei der städtischen Bevölkerung zu bewältigen, wie es ihn in den vergangenen 15 Jahren gab: man sieht sich vor allem mit städtischer Armut und den damit verbundenen Risiken (Kriminalität, etc.) konfrontiert. Der Bereicht weist jedoch auch darauf hin, dass die Verstädterung, wenn man angemessen mit ihr umgeht, auch eine Möglichkeit des Wachstums und der Verbesserung der Lebensbedingungen mit sich bringt.
Wie aus den Daten der UN-Habitat der Vereinten Nationen mit Sitz in Nariobi (Kenia) hervorgeht, leben derzeit zwei Drittel der städtischen Bevölkerung in Afrika in Slums oder in Siedlungen, in denen es weder fließendes Wasser noch Abwasserkanalisationssystem gibt. Nach Vorhersagen der UN-Habitat werden die Menschen in Afrika bis zum Jahr 2030 größtenteils in Städten und nicht mehr auf dem Land leben. Es müssten deshalb insbesondere jungen Menschen eine Reihe von Lebensperspektiven angeboten werden, die nachdem sie aus der traditionellen afrikanischen Kultur herausgerissen wurden in den Slums leicht in Versuchung geraten, der Kriminalität oder sogar dem Terrorismus anheim zu fallen. Dies wissen auch die Oberbefehlshaber westlicher Streitkräfte, die ihre Truppen auf Gefechten in städtischen Siedlungen und Slums vorbereiten. Wäre es da nicht besser, man würde etwas mehr Geld für die Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Menschen ausgeben? (LM) (Fidesdienst, 06/11/2007 - 32 Zeilen, 367 Worte)


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