VATIKAN - Schreiben von Papst Benedikt XVI. an den neuen Direktor des „L’Osservatore Romano“: „Indem er Gelegenheit zur Gegenüberstellung sucht und schafft, wird der ‚L’Osservatore Romano’ dem Heiligen Stuhl immer besser dienen können, indem er die Fruchtbarkeit der Begegnung zwischen dem Glauben und der Vernunft unter Beweis stellt, dank derer auch eine herzliche Zusammenarbeit zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden möglich wird“

Montag, 29 Oktober 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Papst Benedikt XVI. schrieb einen Brief an den neuen Direktor des „L’Osservatore Romano“, Professor Giovanni Maria Vian, zu dessen Amtsantritt. In seinem Schreiben, das auf den 27. Oktober 2007 datiert ist, betont der Papst die „kulturelle Bildung“ des neuen Direktors !als Historiker des Christentums“ und „insbesondere sein Wissen über das zeitgenössische Papsttum, seine journalistische Erfahrung als Autor von Leitartikeln verschiedener Tageszeitungen, die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem ‚L’Osservatore Romano’ und die Zugehörigkeit zu einer berühmten Familie mit christlicher Tradition im treuen Dienst am Heiligen Stuhl“, alles Gründe, „die eine sicher Garantie in diesem schwierigen Amt darstellen, das ihm anvertraut wurde.
Der Papst erinnert sodann an die „lange und große Geschichte der ‚Zeitung des Papstes’“, die 1861 gegründet wurde, „um die Freiheit des heiligen Stuhls in einem kritischen und von der Vorsehung bestimmten Moment seiner Geschichte zu fördern“. Von diesem Augenblick an hat die Zeitung stets „die Lehre der Päpste und die Beiträge ihrer engsten Mitarbeiter zum zu wichtigen Problemen verbreitet, auf die die Menschheit auf ihrem Weg stößt.“ Die Veröffentlichung verschiedener Ausgaben in verschiedenen Sprachen unterstreiche die globale Dimension, die der ‚L’Osservatore Romano’ heute besitzt, „die durch die Veröffentlichung ‚on-line’ heute noch konkreter und wirkkräftiger wird“. In seinem Schreiben betont der Papst außerdem, dass dies wichtiger denn je ist, „wenn es darum geht die Realität der Weltkirche, die Gemeinschaft zwischen allen Ortskirchen und ihrer Verwurzelung in den verschiedenen Situationen, in einem Kontext aufrichtiger Freundschaft zu den Männern und den Frauen unserer heutigen Zeit wirklich zum Ausdruck zu bringen.“
Abschließend verwies auch auf die Perspektiven der vatikanischen Tageszeitung: „Indem er Gelegenheit zur Gegenüberstellung sucht und schafft, wird der ‚L’Osservatore Romano’ dem Heiligen Stuhl immer besser dienen können, indem er die Fruchtbarkeit der Begegnung zwischen dem Glauben und der Vernunft unter Beweis stellt, dank derer auch eine herzliche Zusammenarbeit zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden möglich wird. Seine grundlegende Aufgabe bleibt dabei natürlich diejenige, unter den Kulturen unserer Zeit jene vertrauensvolle und gleichsam vernünftige Öffnung gegenüber dem Transzendenten zu fördern, auf der im Grunde die Achtung der Würde und der wahren Freiheit jedes Menschen basiert.“ (SL) (Fidesdienst, 29/10/2007 - 35 Zeilen, 356 Worte)


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