AFRIKA - Privatisierung der Peacekeeping-Missionen in Afrika: Konferenz in Nairobi

Donnerstag, 25 Oktober 2007

Nairobi (Fidesdienst) - Während eine polemische Debatte im Hinblick auf die Rolle der Privaten Militärkompanien (PMC) im Irak stattfindet, tagte in Nariobi in Kenia eine Konferenz, die darüber beriet wie die so genannten „Contractors“, d.h. Milizionäre, bei den Peacekeeping-Operationen in Afrika eingesetzt werden können.
An dem Seminar nahmen die Hilfswerke der Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen, Vertreter der verschiedenen Regierungen und zahlreiche PMC teil. Die Kompanien schließen sich in der „International Peace Operations Assiciation (OPAO) zusammen, die seit langem versucht auf die westlichen und afrikanischen Regierungen einzuwirken und private Militärkompanien als geeignet vorzustellen, wenn es um Friedenseinsätze der internationalen Staatengemeinschaft geht.
Es steht fest, dass einige Peacekeeping-Missionen in Afrika von den westlichen Regierungen nicht ausreichend unterstützt werden, und man nicht gerne Soldaten und Mittel in als nicht strategisch betrachteten Regionen einsetzt. Diese Missionen werden von Soldaten aus armen Ländern durchgeführt, die ihre Soldaten aus Prestigegründen und aus wirtschaftlichen Gründen (die Gehälter der Soldaten werden von den Vereinten Nationen bezahlt) zum Einsatz bringen. Diese Einheiten brauchen jedoch eine komplexe logistische Ausrüstung, die von den Vereinten Nationen geliefert werden muss. Die Vereinten Nationen sehen sich gezwungen die westlichen Länder um Hilfe bitten, die deshalb den Einsatz von privaten „Contractors“ befürworten, die diese Rolle übernehmen sollen.
Die PMC wollen die „Blauhelme“ der Vereinten Nationen oder die „Grünhelme“ der Afrikanischen Union nicht im eigentlichen Sinn ersetzen, sondern vielmehr Unterstützung bei der Logistik, beim Transport, bei der Ausbildung und der Beratung liefern.
Die neuen privaten Militärkompanien wollen auf professionelle Weise vorgehen und damit die Friedensmissionen unterstützen. Ihre Gesprächspartner und Kunden sind deshalb nicht die Geheimdienste ehemaliger Kolonialmächte, sondern Regierungen, Hilfswerke der Vereinten Nationen, die Afrikanischen Union, Nichtregierungsorganisationen, etc. … Trotzdem zeigt die Erfahrung im Irak, dass die für die Logistik beauftragten Unternehmen zum Schutz der eigenen Mitarbeiter und Installationen bewaffnete Wachdienste anderer Unternehmen beschäftigen. So kam es durch den Einsatz dieser privaten Peacekeeping-Einheiten bereits zu Übergriffen auf Zivilisten. Deshalb müssen Vor- und Nachteile gut abgewogen werden, bevor man Entscheidungen trifft, die für die bereits geprüften Menschen in Afrika, wie zum Beispiel in Darfur oder im Osten der Demokratischen Republik. (LM) (Fidesdienst, 25/10/2007 - 34 Zeilen, 349 Worte)


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