EUROPA/FRANKREICH - Kardinal Dias besucht die Kapellen der Kindermissionswerke in der Kathedrale von Paris, wo die sterblichen Überreste des heiligen Paul Tchen aufbewahrt sind

Donnerstag, 4 Oktober 2007

Paris (Fidesdienst) - Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Ivan Dias, besuchte am Dienstag, den 2. Oktober die Kappelle der Kindermissionswerke in der Kathedrale Notre Dame in Paris, wo die Reliquien des heiligen Paul Tchen aufbewahrt werden. Der chinesische Seminarist wurde am 29. Juli 1861 ermordet und von Papst Johannes Paul II. am 1. Oktober 2000. Kardinal Dias, der am Tag zuvor am Treffen der französischen „Fidei donum“-Priester in Lourdes teilgenommen hatte (vgl. Fidesdienst vom 17. Juli 2007) feierte am 2. Oktober einen Gottesdienst in der Kathedrale von Paris. In seiner Predigt betonte der Kardinal die Bedeutung des Glaubenszeugnisses des jungen Seminaristen Paul Tchen, der den Märtyrertod starb und Mitglied der Kindermissionswerke in China war. In diesem Zusammenhang bat er um das besondere gebet für China. Mit Kardinal Dias konzelebrierten der Weihbischof von Paris, Jean-Yves Nahmias, und mehrere Priester der Gesellschaft für die Außenmissionen von Paris (MEP). An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Gläubige, die Mitglieder der Päpstlichen Missionswerke in Paris und Lyon, die Leiterin der Kindermissionswerke in Frankreich, Axelle Latourette, und eine Gruppe Kinder Saint-Genevieve- Schule teil.
Paul Tchen (Chen Changpin) wurde am 11. April 1838 in Sintchen in der chinesischen Provinz Kouy-tcheou (Guizhou) als Sohn einer nichtchristlichen und sehr armen Familie geboren. Dank seiner Mitgliedschaft bei den Kindermissionswerken erhielt er eine gute Ausbildung. 1853 wurde er in das Kleine Seminar aufgenommen und an Weihnachten desselben Jahres empfing er die Taufe und die Firmung. 1854 feierte er seine Erstkommunion. Der junge Mann mit ruhigem und freundlichem Charakter, lehnte die Aufforderung des Vaters ab, in die Familie zurückzukehren, da er von seiner Berufung überzeugt war. 1860 trat er in das Große Seminar in Tsin-gay ein. Hier drangen am 12. Juni 1861 chinesische Soldaten ein, die Paul zusammen mit anderen festnahmen, weil sie Christen waren. Obschon sie Schmerz und Drohungen erfahren mussten, wollte keiner von ihnen den eigenen Glauben verleugnen. Paul und seine Gefährten wurden am 29. Juli 1861 ermordet, das Seminar zerstört. Papst Pius X. sprach ihn 1908 selig und seine Überreste wurden 1920 nach Paris in die Kapelle der Kindermissionswerke in der Kathedrale „Notre Dame“ gebracht. Am 1. Oktober 2000 sprach Papst Johannes Paul II. ihn im Rahmen des Heiligen Jahres mit 120 chinesischen Märtyrern heilig. (SL) (Fidesdienst, 04/10/2007 - 31 Zeilen, 391 Worte)


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