AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe beleuchten die Debatte zur Steuerreform und die gegenwärtige von Armut, Unsicherheit und politischer Polarisierung gekennzeichnete gesellschaftliche Lage des Landes unter ethischen Gesichtspunkten

Donnerstag, 13 September 2007

Mexiko City (Fidesdienst) - Die Kommission für Soziales der Mexikanischen Bischofskonferenz veröffentlichte ein Dokument, das allen Menschen guten Willens ethischen Perspektiven zur derzeitigen Debatte zur Steuerreform und zur gegenwärtigen Lage des Landes anbieten wollen. Vor dem gegenwärtigen Hintergrund möchten die Bischöfe ihrer Aufgabe als Hirten gerecht werden und weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „Christen zwar nicht von dieser Welt sind und doch in dieser Welt leben, dass sie auf der Erde zwar nicht ewig wohnen, jedoch dies Erde als Heimstätte haben und deshalb hier leben müssen.“
Die Bischöfe weisen auf einige Fortschritte im Land hin, erinnern jedoch auch daran, dass „immer noch eine ungerechte wirtschaftliche und soziale Situation anhält, die unter anderem auch von der enormen Konzentration des Reichtums in den Händen einiger Weniger abhängt… was zu einer Zunahme der Armut im ganzen Land geführt hat, die zusammen mit der prekären öffentlichen Sicherheit und der politischen Polarisierung, die die Situation kennzeichnen, in der sich Mexiko derzeit befindet“. Deshalb vertreten die Bischöfe die Ansicht, dass die geplante Steuerreform zwar notwendig sein „jedoch von anderen grundlegenden Reformen begleitet werden sollten, die noch nicht durchgeführt wurden, aber nicht weniger dringlich sind“, wie zum Beispiel eine Reform des Bildungswesens, des Wahlsystems, der Justiz und des Staates im allgemeinen.
Das Dokument enthält einige Kriterien und nennt Eigenschaften, die einem so genannten „guten“ Steuersystem zugrunde liegen sollten. Die Bischöfe vertreten dabei die Ansicht, dass das zugrunde liegende Schema „vor allem eine nachhaltige, gerechte und alle umfassenden Entwicklung begünstigen sollte, die allen Menschen die Ausübung der eigenen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte ermöglicht“. Unverzichtbar sei auch, dass man sich der prekären sozialen und wirtschaftlichen Situation der Mehrheit der Bevölkerung bewusst werden, da dies Voraussetzung eines verantwortlichen Dialogs sein müsse. Außerdem sollte es eine „umfassende und transparente Information zu den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des Landes geben, damit ein mitverantwortliches Handeln aller angeregt wird“.
Abschließend äußern die Bischöfe ihre Hoffnung: obschon vieles entmutigend zu sein scheint, kann sie derzeitige Situation auch in einen Anlass zum Bemühen um Wachstum verwandeln. In diesem Sinn bitten die Bischöfe Gott darum, dass er die Herzen und den Willen bereit machen möge, damit die Menschen das suchen, was sie vereint und das weg lassen, was sie spaltet, und damit Lösungen für die gegenwärtigen Probleme gefunden werden. (RG) (Fidesdienst, 13/09/2007 - 34 Zeilen, 398 Worte)


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