AMERIKA/MEXIKO - Erzbischof von Monterrey zur kirchlichen Friedensarbeit: “Der Weg des Friedens ist der Weg Gottes”

Mittwoch, 13 September 2023

Monterrey (Fides) - "Welche Rolle haben wir alle als Bürger, damit in Mexiko Frieden herrscht?", fragt sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Mexiko (CEM), Erzbischof Rogelio Cabrera López von Monterrey, im Hinblick auf die Dialoginitiative, die die katholische Kirche auf nationaler Ebene mit dem Ziel initiiert hat, die Gewalt im Land zu überwinden.
Im Interview Fides erklärte Erzbischof Cabrera, dass die Ortskirche durch Treffen, Dialoge und Foren die gesamte Gemeinschaft einbeziehen will, wenn es darum geht Wege des Friedens zu erörtern und zu fördern. Dabei geht es um die Gewährleistung von Sicherheit und Gerechtigkeit in einem Kontext, in dem die Zahl der Vermissten und die Zunahme von Gewalt und Kriminalität zunehmen.
Nach Angaben des Exekutivsekretariats des Nationalen Systems für Öffentliche Sicherheit wurden in Mexiko in der ersten Jahreshälfte 2023 insgesamt 15.122 Tötungsdelikte registriert, 1,68 % weniger als im Jahr 2022. Allein im Juni 2023 waren es 2.536. Die Zählung in den Strafvollzugseinrichtungen auf Bundes- und Landesebene im Jahr 2023 ergab, dass in den 284 Haftanstalten in ganz Mexiko 232.230 Personen inhaftiert sind, davon 217.657 Männer und 13.073 Frauen. Eine weitere relevante Zahl des Innenministeriums ist die Zahl der vermissten Personen von 1962 bis zum 10. September 2023, die 111.461 beträgt.
"In einem Land, in dem es keine Gerechtigkeit gibt, können unmöglich Ordnung und Ruhe herrschen. Deshalb ist das von der Ortskirche vorgeschlagene Treffen wichtig, bei dem Laien, Mitglieder von Friedensorganisationen, Priester, Ordensschwestern und Bischöfe zusammenkommen, um über diese Themen zu sprechen, die unser Land so sehr belasten", sagt der Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz.
Kürzlich veranstaltete die Erzdiözese Monterrey ein Treffen auf diözesaner Ebene, bei dem Bürger in ihren Beiträgen darlegten, wie ihrer Meinung nach Frieden erreicht werden kann. "Es gab Treffen von Geschäftsleuten, Frauen, jungen Leuten, geweihten Männern und Frauen, Seminaristen und Priestern; alle haben Vorschläge gemacht, wie wir hoffen, dass es in unserem Bundesstaat Nuevo León und in unserem Diözesangebiet Frieden geben wird", so der Erzbischof.
Der Prälat wies auch darauf hin, dass er sich persönlich seit langem für die Förderung des sozialen Zusammenhalts einsetzt, vor allem in den Arbeitervierteln, wo die Menschen neben der Gewalt auch unter Armut leiden und nur wenige Möglichkeiten für eine ganzheitliche Entwicklung haben, insbesondere für diejenigen, die in den Drogenhandel und kriminelle Aktivitäten verwickelt sind.
"In unserer Erzdiözese gibt es etwa zehntausend Strafgefangene, Männer und Frauen, die wir ermutigen, fördern und auf einen Weg der Umkehr führen müssen, damit sie nach ihrer Entlassung gesetzestreu und menschenfreundlich sind", so Erzbischof Cabrera. "Eine weitere Initiative ist das so genannte 'Nueva Raza'-Apostolat, bei dem Missionare mit jungen Menschen arbeiten, die auf der Straße leben oder Banden angehören, und versuchen, diese zu Missionaren zu machen, damit sie die Botschaft des Evangeliums verbreiten. Die katholische Kirche hat die Aufgabe, junge Menschen davon zu überzeugen, dass der Weg des Friedens der Weg Gottes ist". In diesem Zusammenhang betonte der Erzbischof abschließend die Bedeutung der Jugend- und Bildungsarbeit.
(APM/AP) (Fides 13/9/2023)


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