Im Monat Mai stand die Reise von Papst Benedikt XVI. nach Brasilien im Mittelpunkt, wo er m Marienwallfahrtsort Aparecida, die V. Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik. Papst Benedikt XVI. hielt, - wie bereits seine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II eine beachtliche Ansprache bei den früheren Versammlungen - eine wichtige Ansprache an die Bischöfe in der sich mit den “ernsthaften Herausforderungen” befasste, denen die Kirche und der Glaube heute gegenüberstehen. Im Mittelpunkt der Sendung der Kirche - so der Papst in seiner Ansprache sinngemäß - steht und dies gelte auch für die Zukunft die Verkündigung Christi. Denn Er, sein Wort, seien keiner Kultur und keiner Person fremd. Deshalb sei es Aufgabe der Kirche „den Glauben des Gottesvolkes zur bewahren und zu stärken“. Der Heilige Vater korrigierte sodann auch eine Vision, die der Evangelisierung die Erfüllung angeblicher Grundbedürfnisse voranstellt: „Könnte diese Priorität nicht vielleicht eine Flucht in den Kult der Innerlichkeit, in den religiösen Individualismus, eine Preisgabe der Dringlichkeit der großen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme Lateinamerikas und der Welt und eine Flucht aus der Wirklichkeit in eine spirituelle Welt sein?“. Die Antwort lautet “Nein“, denn, - so der Papst - „Wer Gott aus seinem Blickfeld ausschließt, verfälscht den Begriff »Wirklichkeit« und kann infolgedessen nur auf Irrwegen enden und zerstörerischen Rezepten unterliegen“. Und weiter: “Nur wer Gott kennt, kennt die Wirklichkeit und kann auf angemessene und wirklich menschliche Weise auf sie antworten.“
Sowohl während seiner Reise nach Brasilien als auch im Allgemeinen während des gesamten Monats, erinnerte Papst Benedikt XVI. immer wieder daran, dass der Mai der Marienmonat an sich ist: „Als solcher“ so der Papst vor dem Angelusgebet am Sonntag, den 6. Mai - wurde er im Laufe der Jahrhunderte eine der wichtigsten Formen der Volksfrömmigkeit, und er wurde von den Hirten immer stärker als günstige Gelegenheit zu Predigt, Katechese und gemeinschaftlichem Gebet genutzt. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das die Rolle der seligen Jungfrau Maria in der Kirche und in der Heilsgeschichte hervorgehoben hat, erfuhr die Marienverehrung eine tiefgreifende Erneuerung. Der Monat Mai, der wenigstens teilweise mit der Osterzeit zusammenfällt, eignet sich bestens zur Darstellung der Gestalt Marias als Mutter, die die in einmütigem Gebet und in Erwartung des Heiligen Geistes versammelte Jüngergemeinde begleitet. So kann dieser Monat ein Anlaß sein, um zum Glauben der Kirche der Anfänge zurückzukehren und - vereint mit Maria - zu verstehen, daß auch heute unsere Sendung darin besteht, den gekreuzigten und auferstandenen Christus, Hoffnung der Menschheit, mutig und freudig zu verkündigen und zu bezeugen.“