AMERIKA/HONDURAS - Für viele Kranken fehlen Medikamente und hunderte Einwohner von Lempira sind gezwungen zur medizinischen Versorgung nach El Salvador zu gehen

Montag, 3 September 2007

Lempira (Fidesdienst) - Eine Krankheit, die zu einer Verkrüppelung der Beine und schließlich zur Behinderung führt ist in der Gemeinde Lempira in Honduras fast „normal“.
Für die Krankheit existiert jedoch noch keine genaue Diagnose, weil die Gesundheitsbehörden vor Ort, den bisher eingetretenen Krankheitsfällen noch kein besonderes Augenmerk schenken.
Neben zahlreichen Erwachsenen sind in der Gemeinde El Copante di Tomalá auch viele Kinder betroffen. In den ländlichen Gebieten Honduras führen solche Krankheiten, von denen Tausende Einwohner betroffen sind, zu einer weiteren Verarmung der Menschen.
Die Gesundheitsprobleme spitzen sich hier zu, weil zum einen nicht genügend Medikamente und Ärzte zur Verfügung stehen und zum anderen die Gesundheitszentren oft weit von den Dörfern entfernt liegen. In den ländlichen Gebieten des Landes sind Lungenentzündungen, Infektionskrankheiten, Durchfallerkrankungen und Atemwegsbeschwerden die Haupttodesursachen bei Kindern. Hinzu kommen Faktoren wie Unterernährung und Bildungsmangel unter der Bevölkerung.
Lempira hat 243.971 Einwohner und ein einziges Krankenhaus in Gracias, während andere Dörfer zwar über ein Krankenhaus verfügen, aber kein Arzt zur Verfügung steht. Im Landesinneren gibt es kaum Ärzte und Gesundheitseinrichtungen werden ganz geschlossen oder nur sporadischen von Krankenpflegern betreut. In den ländlichen Gebieten gibt es zum Beispiel rund fünf Krankenpfleger oder Krankenschwestern je 10.000 Einwohner. Der schlechte Zustand der Straßen zwingt hunderte Einwohner der Dörfern in der Umgebung von Lempira dazu gezwungen sich im Krankenhaus „San Marcos Octepeque“ und in anderen Gesundheitseinrichtungen in El Salvador behandeln zu lassen.
Wie aus jüngsten Untersuchungen hervorgeht sterben je 1000 Geburten 34 Kinder vor Vollendung des ersten Lebensjahres und weitere 45 Kinder werden das Jahr 2015 nicht erleben. Bis 2015 solle die Kindersterblichkeit je 1000 Geburten auf 11 reduziert werden.
Das Millenniumsziel in Gesundheitsbelangen besteht für Honduras darin die Sterblichkeit vor allem bei Kindern im Alter unter 5 Jahren zu reduzieren, auch wenn dies in den ländlichen Gebieten angesichts des Arzneimittelmangels zu schwer zu erreichen sein scheint. (AP) (Fidesdienst, 03/09/2007 - 32 Zeilen, 323 Worte)


Teilen: