AFRIKA/ELFENBEINKÜSTE - Erdöl und Tourismus zur Ankurbelung der Wirtschaft der bisher vom Kakao-und kaffee-Export abhängigen Elfenbeinküste

Freitag, 20 Juli 2007

Abidjan (Agentur Fides)- Nicht nur mehr Kaffee und Kakao, sondern auch Erdöl und Tourismus. Auf diese Weise will die Elfenbeinküste ihre bisher noch weitgehend auf Anbau und Export von Kaffee (das Land steht hier an vierter Stelle in Afrika) und vor allem von Kakao (das Land steht hier an der Weltspitze mit einem ertrag von 1,2 Millionen Tonnen im Jahr 2006) basierende Wirtschaft diversifizieren. In der Folge der Teilung des Landes nach dem Bürgerkrieg von 2002 entzieht sch ein Großteil der ivorianischen Kakaoproduktion der Regierungskontrolle.
> Nach Unterzeichnung der Friedensvereinbarung im März in Ouagadougou (Burkina Faso)(s. Fides 5/3/2007), müssten die Behörden die Kontrolle über das zuvor in den Händen der Rebellen gelegene Territorium wieder übernehmen und damit auch über die Steueraufkommen aus den dort angesiedelten Wirtschaftsaktivitäten. Bürgerkrieg und Teilung des Landes haben die Wirtschaft schwer geschädigt; und daher sucht das Land nun nach anderen Bereichen zur Ankurbelung seiner Entwicklung. Dazu gehört insbesondere die Erdölförderung, die nun an die erste Stelle der Exporte getreten ist.
>Gemäß einem Bericht der Zentralbank der Westafrikanischen Staaten (BCEAO) konnte die Elfenbeinküste dank der Erdölförderung die extrem schwere Wirtschaftskrise der Jahre vor 2005 überwinden, während derer das Land eine negative Wachstumsrate verzeichnete (im Durchschnitt-0,4% im Zeitraum 2000-2005). 2006 betrug die Wachstumsrate des Volkseinkommens 1,8%, und für 2007 soll die 2%-Grenze überschritten werden.
> In diesem Bereicht heißt es ferner, dass 2006 dank einer erhöhten Rohölförderung von 71% der Erdölsektor zum Zugpferd der ivorianischen Wirtschaft geworden ist. Es werden ca. 80.000 barrels pro Tag gefördert. Eine weitere Expansion ist allerdings durch geologisch bedingte strukturelle Grenzen erschwert.
> Neben dem Erdöl richtet die Elfenbeinküste ihre Aufmerksamkeit auf die Wiederbelebung des Tourismus. Auf einer kürzlichen Tagung von Marketing-und Werbeexperten in Abidjan wurde erörtert, wie das internationale Image des Landes verbessert werden kann, das eben durch politische Instabilität Schaden erlitten hat, um Investoren und ausländische Touristen anzuziehen. Dies ist möglicherweise eine nicht allzu schwere Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Elfenbeinküste über 4000 km asphaltierte Straßen, über eines der besten Telefonnetze in ganz Afrika verfügt, sowie über Elektrizitätskapazitäten, die eine qualitativ hochwertige Energieversorgung ohne Unterbrechung von Hotels und Krankenhäusern gewährleistet. Die Experten haben darüber hinaus hervorgehoben, dass die Regierung ihre Kommunikationsmöglichkeiten und Tourismuswerbung verbessern und verstärken müsse. (L.M.) (Agentur Fides 20/7/2007)


Teilen: