AMERIKA/BRASILIEN - Die Bischöfe denunzieren die Korruption, die ihrer Meinung nach die Politik und die Institutionen in Verruf bringt, und fordern eine Reform des politischen Systems

Freitag, 22 Juni 2007

Brasilia (Fidesdienst) - Die brasilianischen Bischöfe in veröffentlichen zum Ende der Tagung des Ständigen Rates eine Verlautbarung zum Thema „Demokratie und Ethik“, in der sie sich mit der derzeitigen politischen Lage befassen und die vorherrschende Korruption und den Mangel an moralischem Bewusstsein beklagen. Die Institutionen werden nach Ansicht der Bischöfe zum Wohl von Einzelpersonen oder Gruppen missbraucht und dies wirke sich negativ auf das ganze Land aus. „Wir sind perplex wie das ganze brasilianische Volk, was die gegenwärtige Lage anbelangt. Es gibt zahlreiche Klagen über Korruption in allen drei Bereichen der Gewaltenteilung“, so die Bischöfe Brasiliens, die in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass „die unter ethischen Gesichtspunkten die Unzufriedenheit im Hinblick auf den Verstoß gegen die grundlegenden Werte der Gesellschaft anbelangt zunimmt“. Außerdem weisen sie darauf hin, dass vor allem „das maßlose Streben nach Reichtum und Macht zu Korruption führt“.
Die Bischöfe fordern deshalb die öffentlichen Stellen auf „die eigene Verantwortung im Zusammenhang mit Korruption und Straffreiheit“ zu übernehmen. Außerdem fordern sie eine tief greifende Reform des derzeitigen politischen Systems, die sich nicht auf eine Revision des Wahlrechts beschränkt, sondern auch die Mechanismen der repräsentativen Demokratie verbessert und die partizipative Demokratie fördert.
In Brasilien „muss es wieder Hoffnung geben“: deshalb fordern die Bischöfe die Christen auf, sich in der Politik aktiv zu werden, und erinnern sie daran, dass „es sich lohnt, wenn man sich für die edle Sache des Gemeinwohls einsetzt“ und dass „die verantwortliche Ausübung der Bürgerrechte- und pflichten ein ethisches Gebot für alle ist“. Dazu fordern sie auch die Menschen guten Willens und die verschiedenen Bürgerinitiativen einladen auf, „entschieden Stellung zu nehmen, Verfehlungen und Straflosigkeit abzulehnen, sich um ein gesundes gesellschaftliches Zusammenleben zu bemühen, und die ehrliche Ausübung der Macht zu fördern“. Die Bischofskonferenz betrachtet in diesem Sinn die gegenwärtige Krise auch als „eine Chance zu einem Reifungsprozess für die Demokratischen Einrichtungen des Landes.“ (RG) (Fidesdienst, 22/06/2007 - 28 Zeilen, 330 Worte)


Teilen: