VATIKAN - „Nach dem Vorbild des seligen Charles von Foucauld sollen die Christen eurer Länder glaubwürdige Zeugen der universalen Brüderlichkeit sein, die Christus seine Jünger lehrte!“: Papstaudienz für die Bischöfe der Regionalen Bischofskonferenz Nordafrikas

Montag, 11 Juni 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Die verschiedenen menschlichen und kirchlichen Situationen in euren Ländern sind kein Hindernis für die Brüderlichkeit, die eurer Bischofskonferenz am Herzen liegt, wo ihr eine geschätzte Hilfe für euer Amt findet, insbesondere im Hinblick auf die Prüfungen, die einige eurer Ortskirchen gekennzeichnet haben. Eure Einheit ist ein wahrhaftiges Zeugnis von der Lehre des Herrn“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für die Regionale Bischofskonferenz Nordafrikas (CERNA) anlässlich des Ad limina-Besuchs am Samstag, den 9. Juni.
„Die brüderliche Begegnung mit den Männern und Frauen, unter denen ihr lebt, gehört zu den Themen, die ihr fördern wollt, wenn es um die Mission der Kirche in eurer Region geht“, so der Papst weiter, „In einer solchen Perspektive ermutige ich euch von ganzem Herzen, die Gläubigen hin zu einer authentischen Begegnung mit dem Herrn zu leiten, der sie zur Begegnung mit den Brüdern und Schwestern führt … Auf diese Weise möge die Eucharistie, wie es auch Pater Charles de Foucauld intensiv erlebte, über dessen Seligsprechung sich eure Diözesen vor einigen Monaten freuen durften, im Mittelpunkt des Lebens eurer Gemeinden stehen!“
Indem er an die wichtigsten Vertreter der christlichen Gemeinden in der Region erinnerte, die in den ersten Jahrhunderten dazu beigetragen haben „Brücken zwischen den Ufern des Mittelmeeres entstehen zu lassen“, betonte Papst Benedikt XVI., dass „gegenwärtig die Mitglieder euer Gemeinden sehr unterschiedlich sind, sowohl, was ihrer Herkunft anbelangt, als auch was die Dau4er und die Gründe für ihren Aufenthalt in Nordafrika anbelangt. Auf diese Weise sind sie ein Bild der Universalität der Kirche, deren Evangeliumsbotschaft sich an alle Völker wendet“.
Sodann sprach der Papst über die Wichtigkeit des kirchlichen Zeugnisses der Gläubigen in der Familie, am Arbeitsplatz, beim Studium und in der Wohnung: „Die spirituelle Qualität der christlichen Gemeinden, die auf der Gewissheit gründen, dass der Herr stets gegenwärtig ist und unter ihnen und durch sie wirkt, ist von wesentlicher Bedeutung, wenn es darum geht, von der Hoffnung Zeugnis abzulegen, die sie belebt. Vereint mit den Hirten, in einem Klima der brüderlichen Liebe, sollen sie wirklich Orte sein, wo man Gemeinschaft erlebt, als Beweis der Liebe Gottes zu allen Menschen.“
„In einer solchen Perspektive“, betonte der Papst, „nimmt der interreligiöse Dialog einen wichtigen Platz bei der Pastoralarbeit in euren Diözesen ein. … Ich freue mich deshalb, dass ich feststellen kann, dass ihr euch durch Initiativen des Dialogs und Orte der Begegnung, wie zum Beispiel Studienzentren oder Bibliotheken, entschlossen für die Entwicklung und die Vertiefung von Beziehungen der Wertschätzung und des Respekts engagiert, die zwischen Christen und Muslimen bestehen, damit Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden gefördert wird. Auf der anderen Seite können Christen und Muslime im gemeinsamen alltäglichen leben die wichtigste Grundlage für ein besseres gegenseitiges Kennenlernen finden. Durch eine brüderliche Anteilnahme an den Freuden und Schmerzen der Mitmenschen, insbesondere in den wichtigsten Momenten des Lebens und auch durch die vielfältige Zusammenarbeit im Gereich der Gesundheit, der Erziehung, der Kultur oder im Dienst an den Ärmsten, beweist ihr authentische Solidarität, die die Bande des Vertrauens und der Freundschaft zwischen Menschen, Familien und Gemeinden stärken“.
Unter den anderen wichtigen Fragen, mit denen sich die Bischöfe der Region befassen müssen, nannte der Papst „die Emigration der Menschen aus den Ländern südlich der Sahara, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu kommen, wo sie auf ein besseres Leben hoffen“; die Rolle des geweihten Lebens; die Zusammenarbeit mit den Kirchen des Nahen Ostens und Afrikas, und dies „ist ein wertvolles Zeugnis für die Region, in der Afrika, Europa und die arabische Welt zusammentreffen“. Abschließend ermutigte Papst Benedikt XVI. die Bischöfe: „Nach dem Vorbild des seligen Charles von Foucauld sollen die Christen eurer Länder glaubwürdige Zeugen der universalen Brüderlichkeit sein, die Christus seine Jünger lehrte! Ich empfehle eure Gemeinden dem mütterlichen Schutz der Notre Dame d’Afrique“ (SL) (Fidesdienst, 11/06/2007 - 53 Zeilen, 653 Worte)


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