VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Nach dem Family day

Donnerstag, 24 Mai 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Contra facta non valet argumentum”. Der alte philosophische Ausspruch zeigt seine ganze ihm eigene Wahrheit, die auch gegen die heftigsten und heimtückischsten Versuche von Reduktionismus standhält. Der italienische Family day 2007 ist ein Ereignis von aussergewöhnlicher Bedeutung gewesen, welches (es ist Pflicht dies zuzugeben) selbst die Erwartungen des Kardinalvikars Camillo Ruini übertroffen hat, der am Tag vor dem Ereignis zirka fünfhunderttausend Personen vorausgesehen hatte und deshalb als Optimist bezichtigt wurde. „Contra facta non valet argumentum”.
Über eine Million Menschen - eineinhalb Millionen wenn man alle jene zählt, die während des Tages der Manifestation kamen und gingen - haben ihr „Ja“ zur Familie, zum Leben und zu einer gerechten Gesellschaft gesagt, die vernunftgemässerweise auf das Naturgesetz und nicht auf die Launen der einzelnen gegründet ist und die bis auf den Grund die Vorschriften der Konstitution respektiert. „Contra facta non valet argumentum”
Tausende von Familien mit mehreren Kindern, auch ganz kleinen, haben sich auf den Weg gemacht, um zu sagen: „Wir sind da“. Um zu bekräftigen, dass eine nicht lärmende, arbeitsame, konstruktive Mehrheit in unserem Land existiert, die respektiert, geschützt und dazu ermutigt werden will, weiterhin zu existieren, zu konstruieren und Familie zu sein, auch zum Vorteil des Staates selbst. „Contra facta non valet argumentum”
Vollkommen unberechtigt und der Realität unangemessen ist es erschienen, „zwei Italien“ auf „zwei Plätzen“ darzustellen, so als ob mehr als eine Million von Personen in der Demokratie die gleiche Repräsentativität erlangen könnten als wenige tausend, vielleicht fünftausend. In Wirklichkeit gab es keine „zwei Plätze“, weil es keine „zwei Italien“ gibt, sondern nur ein einziges normales Land, das sich in der Normalität der Werte und der Bedürfnisse wieder erkennt, und das auch so weiter machen will. Nur uneingestehbare einseitige politische Interessen haben die Massenmedien dazu bringen können, ad hoc eine nicht existente Alternative zu konstruieren, die sich in der Tat in wenigen Tagen, besser wenigen Stunden, von selbst verflüchtigt hat. “Contra facta non valet argumentum”
Über eine Million von Bürgern, und somit Steuerzahler, die nie jemanden beleidigt hat, die nie gegen irgend jemanden losgegangen ist, die nie über die Stränge geschlagen hat, aber die einfach, mit Freude, gesungen, zugehört, dialogiert hat und die eigene (teilweise schwierige) Erfahrung als Familie erzählt hat, die jedoch immer von der Gewissheit gezeichnet war, ein „Geschenk“ zu sein, ein grosses Abenteuer zu leben, das nichts und niemand je verneinen oder abändern wird können: die Familie. „Contra facta non valet argumentum”.
Der bis zur Unglaublichkeit insistierende Vorschlag, in die öffentliche italienische Verordnung andere Arten von „Familie“ einzuführen, die von jener in der Konstitution anerkannten verschieden sind, erscheint nunmehr vollkommen willkürlich und weit entfernt vom italienischen Volk und erhält, gerade in seiner Beharrlichkeit jenen Charakter der kulturellen Intoleranz der schon des öfteren angeprangert wurde. Das, was die DICO oder andere Arten öffentlicher Anerkennung schützen wollen, ist schon mehr als genug vom Privatrecht garantiert. Man möge dieses benutzen und die Familie in Frieden lassen. „Contra facta non valet argumentum”.
Auf dem Spiel steht nicht nur das EInräumen von irgendeinem Recht, und das Volk des Family day hat das sehr gut verstanden. Auf dem Spiel steht die Idee vom Menschen. Man möchte künstlich eine echte „anthropologische Mutation“ provozieren, die unkontrollierbare und sicher unheilvolle Folgen hätte. All das, man möge es zugeben, im Namen einer antikatholischen Ideologie, die damit enden wird - wie immer in der Geschichte - sich als antihuman zu erweisen. Ein Family day wird bestimmt nicht reichen, um die Kultur und die Abweichungen der Gesellschaft zu ändern, aber wie danken dem Family day und vor allem den Familien, dass sie daran teilgenommen haben, für ihren fundamentalen Beitrag zur kulturellen, sozialen und politischen Debatte. Nur der Austausch garantiert eine wahre Demokratie und schützt eine authentische Gemeinschaft. Auch dieses Mal überrascht das Volk und zeigt den Weg. Auch den Hirten. “Contra facta non valet argumentum”. (Fidesdienst 24/5/2007; Zeilen 40, Worte 627)


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