AMERIKA/BRASILIEN - V. Generalkonferenz in Aparecida - „Diese V. Konferenz soll der Evangelisierungstätigkeit der Kirche neue Impulse geben. Nach 500 Jahren beginnt eine zweite Evangelisierung, die für die Kirche wie ein neuer Frühling sein soll“: Interview mit Erzbischof Roberto Octavio von San Juan

Mittwoch, 23 Mai 2007

Aparecida (Fidesdienst) - Erzbischof Roberto Octavio Gonzalez Nieves von San Juan (Portorico) spricht in einem Interview mit dem Fidesdienst Über die Erwartungen seines Landes und seiner Diözese im Hinblick auf die Fünfte Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik.

Exzellenz, welche Bedeutung hat die Fünfte Generalkonferenz für die Kirche in Portorico?
Für uns bedeutet sie vor allem neue Impulse für das Evangelisierungswerk der Kirche. Wir haben bereits das 500jährige Jubiläum unseres Glaubens an Jesus gefeiert und beginnen nun mit einer zweiten Evangelisierung, die für die Kirche wie ein neuer Frühling sein soll.

Welchen spezifischen Beitrag leistet die Kirche in Portorico zur Fünften Generalkonferenz?
Ich wage nicht zu sagen, dass wir etwas Anderes beitragen, als die anderen Bischöfe, denn die Herausforderungen sind überall ähnlich: es geht um Familie, Gerechtigkeit, Aussöhnung, Frieden und die Hinführung der Gläubigen zu einer tieferen und intimeren Begegnung mit dem Herrn. Dies sind für uns die großen Herausforderungen: wir in Portorico erleben diese auf eine spezifische Art, doch wir sind Teil eines ganzen soziokulturellen Umfelds ins Lateinamerika.

Welche besonderen Themen betreffen ihre Diözese oder wirken sich besonders auf die Situation in ihrer Diözese aus?
In der Erzdiözese San Juan findet derzeit eine Synode über die Neuevangelisierung begonnen, die bis zum 9. Juni dauern wird. Wir haben dieses Ereignis sechs Jahre lang im Rahmen verschiedener Versammlungen und Treffen in den Pfarreien, Pfarrgruppen und unter den Priestern vorbereitet. Nach dieser Vorbereitungsphase hat die eigentliche Synode begonnen, bei der sich ein Jahr lang rund 500 Delegierte jeden Samstag versammelten um sich mit 12 Themen zu befassen: Jugendpastoral, Familienpastoral, Erziehung, Ordensleben, Laienmission. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um dieselben Themen, mit denen wir uns auch bei der Fünften Konferenz auseinandersetzen. Wir möchten, dass der Höhepunkt unserer Synode die „Großen Mission“ sein wird, die im Anschluss an die Fünfte Konferenz beginnen wird.

Wie werden Sie über die Tage berichten, die Sie hier erlebt haben und über das Klima, dass Sie hier erleben?
Wir erleben ein Klima der tiefen brüderlichen Gemeinschaft, eine Art „Schule für Bischöfe“ zusammen mit den Bischöfen aus Lateinamerika, den Vereinigten Staaten, Kanada, Europa und aus der Römischen Kurie. Ich habe den Eindruck, dass sich unser Zusammenleben vor allem durch den Dialog auszeichnet: eine solche Erfahrung mit anderen Brüdern im Bischofsamt aus anderen Ländern zu machen ist immer eine Erleuchtung, die neue Ideen bringt, die man dann in eigener Verantwortung als Bischof im Dienst der Kirche umsetzen kann. Dieses Zusammenleben, dieser Austausch hilft uns sehr und stärkt uns bei der Mission und bei unserem Engagement im Dienst an der Kirche und an unseren Ländern. Ich möchte außerdem die Schönheit und die Intensität der Gottesdienste betonen und an die Teilnahme der brasilianischen Gläubigen an den Feiern im Heiligtum in Aparecida erinnern. (FP/RG) (Fidesdienst, 23/05/2007 - 45 Zeilen, 490 Worte)


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