VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Die Spaltung der Katholiken fördert die Religionsfreiheit nicht

Freitag, 4 Mai 2007

In der Türkei die Ermordung der Christen, in Italien die Drohungen gegen den Präsidenten der Bischöfe, Mons. Angelo Bagnasco, in Rom die beleidigenden Sätze gegenüber dem Papst und der Kirche auf der Rock-Manifestation des 1. Mai, dies sind, für die Anhänger des Dialogs als absolutem Wert, Zeichen ausserordentlicher Intoleranz, für die Kirche „normale“ Reaktionen auf das Zeugnis, das die Christen immer und überall für Jesus Christus ablegen müssen, und das Verfolgung und Tod mit sich bringt.
Für die Wahrheit Christi Zeugnis ablegen, auch auf Kosten des Lebens, - in griechisch heisst Zeugnis „Martyrium“ - stellt keine Ausnahm dar, vielmehr die normalen Satzung des Christen. Die Kirche weiss, dass „unter ihren Prospektiven immer das Martyrium ist; in ihren Überzeugungen ist, dass im Krieg gegen das Böse von keinem ein Waffenstillstand verkündet werden kann vor der Wiederkunft des Siegers (vgl. Giacomo Biffi, Esercizi spirituali con Benedetto XVI. Le cose di lassù, ed. Cantagalli, Siena 2007, p. 163).
Die gläubigen Laien, also, die durch die Taufe den Leib Christi, der die Kirche ist, bilden haben in ihrem Leben in der Welt die Belehrung Jesu im Gedächtnis: „Ihr werdet von allen um meines Namens willen gehasst werden (Mk 13, 13) und „Wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen“ (Mk 10,28). Der Standpunkt der spanischen Bischöfe erscheint also als sehr realistisch: „Eine Versuchung der Christen im demokratischen Leben besteht im Wunsch, das Zusammenleben auf falsche Weise zu vereinfachen, indem sie ihre eigene Identität verbergen und verwässern, bis dahin, in bestimmten Umständen auf sie zu verzichten. Hinter dieser scheinbaren Grosszügigkeit versteckt sich das Misstrauen in den Wert und in die Aktualität des Evangeliums und des christlichen Lebens. Die Botschaft Jesu und die Lehre der Kirche haben beständigen Wert und sind in der Lage, sich allen Situationen anzupassen und Antworten auf die verschiedenen Probleme und Bedürfnisse des Menschen zu geben, ohne sich „verdünnen“ zu müssen oder sich den Befehlen der dominierenden verweltlichten und hedonistischen Kultur zu unterwerfen. Die schädlichen Folgen dieser Verhaltensweise, die von einer ungeduldigen und unverantwortungsbewussten Suche nach einem falschen Zusammenleben von Katholizismus und Laizismus gekennzeichnet ist, sind: die Vermehrung der häufigen inneren Spannungen, mit der daraus folgenden Schwächung der Glaubwürdigkeit und des Lebens der Kirche. Mit der Sprache der Taten verlangt Gott von uns Katholiken den Einsatz in Wahrhaftigkeit und Treue, in Demut und Einheit, um unseren Mitmenschen überzeugend jene Gaben mitzuteilen, die auch wir empfangen haben - ohne Heuchelei und ohne Entstellung, ohne Zwietracht und ohne Zugeständnisse, die den Glanz der Wahrheit Gottes und die Anziehungskraft einer Verheissungen verdunkeln würden. Eine angemessen Erziehung zum demokratischen Leben muss uns dazu verhelfen das Leben mit jenen, die anders denken als wir, konstruktiv zu teilen, ohne dass unsere eigene Identität von Katholiken kompromittiert wird (vgl. Pastorale Instruktion „Moralische Richtlinien in der aktuellen Situation Spaniens“, 23. November 2006, Nr. 26).
Die Christen müssen, bevor sie an den Dialog denken, an das vom am Kreuz gedemütigten Herrn vergossene Blut denken und bedenken, wie viel es Ihn gekostet hat, die Familie Gottes, d.h. die Kirche zu sammeln und wie schädlich es somit ist, den Wein des Glaubens im Wasser der Gleichgültigkeit jener zu verdünnen, die keinerlei Interesse für das Christentum haben, weil sie nicht an das Evangelium Gottes glauben (vgl. 1 Petrus 4,17) oder es vernichten wollen.
Es ist möglich dass einige Katholiken sich darin täuschen, dass es vorrangig sei sich mit diesen zu vereinen, vielleicht im Namen einer Werte, und nicht vielmehr mit ihren anderen Brüdern im Glauben, um zum sozialen und politischen Leben beizutragen, vor allem zur Religionsfreiheit?
Der heilige Ambrosius, der etwas von der Errichtung der Polis verstand, schrieb: „Wir sprechen also vom Herrn Jesus, denn er ist die Weisheit, er ist das Wort, das Wort Gottes. Denn auch das steht geschrieben. Öffne deinen Mund für das Wort Gottes. Wer seine Gespräche wiedergibt und seine Worte betrachtet, der verbreite sie. Wir sprechen stets von Ihm. Wenn wir über die Weisheit reden, sprechen wir von Ihm, ebenso wenn wir über die Tugend sprechen, über die Gerechtigkeit, über den Frieden, über die Wahrheit, das Leben, die Erlösung, sprechen wir von Ihm. (Kommentar zu den Psalmen. Psalm 36,65; CSEL 64, 123).
Wenn es nocht so wäre, dann würde man Jesus Christus auf einen einfachen Vorwand reduzieren, um über die Werte zu reden. Der Christ hingegen weiss, dass das Zeugnis für Ihn die Verfolgung mit sich bringt. (Fidesdienst 4/5/2007 Zeilen 47, Worte 725)


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