AFRIKA/SIMBABWE - Sonderversammlung der Bischöfe Simbabwes zu den Ursprüngen der Krise im Land

Montag, 30 April 2007

Harare (Fidesdienst) - Die Gründer für die Krise in Simbabwe standen in der vergangenen Woche im Mittelpunkt einer Sonderversammlung der Bischöfe Wie die Nachrichtenagentur CISA aus Nairobi berichtet, haben die Bischöfe sich in verschiedenen Beiträgen von Kirchenvertretern und Referenten aus akademischen Kreisen mit dem Thema befasst. An der Sonderversammlung nahm Erzbischof Telesphore George Mpundu von Lusaka (Sambia), Erzbischof Tarcisius Gervazio Ziyaye von Blantyre (Malawi) und Bischof Patrick Zithulele Mvemve von Klerksdorp (Südafrika) teil.
Der stellvertretende Rektor der Universität Simbabwe, Professor Walter Kamba, befasste sich in seinem Beitrag mit dem Thema „Verfassung und sozialer Wandel in Simbabwe“ und lieferte eine umfassende Analyse zu den Ursprüngen der Krise im Land. Professor Kamba betonte, er stimme mit dem Dokument der Bischöfe zum Thema „Gott hört den Schrei der Unterdrückten“ (vgl. Fidesdienst vom 29. und 30. März 2007) überein, in dem diese bekräftigen, dass es sich bei der Krise in Simbabwe vorwiegend um eine Krise bei den Fähigkeiten der Regierung handelt.
Nach Ansicht des stellvertretenden Rektors der Universität Simbabwe haben die gegenwärtigen Übel, denen das land gegenübersteht, die hohe Inflationsrate, der Zusammenbruch der Wirtschaft und der öffentlichen Dienstleistungen ihren Ursprung in der schlechten Regierungsführung und den Lücken der Verfassung des Landes. „Die Verfassung der Unabhängigkeit hatte das Ziel, neuen Regierungen Richtlinien in die Hände zu geben, doch in der Praxis hat sie nicht verhindert, dass diese ihre Macht auf willkürliche Weise und auf der Grundlage von Menschenrechtsverstößen ausübten“, so Professor Kamba, der die Ansicht vertritt, dass die „Lancaster House Constitution“, die derzeit in Simbabwe gültig ist, sich nicht an den Erfordernissen der Bevölkerung inspiriert. Die „Lancaster House Constitution“ wurde nach ihrer Umsetzung auf der Grundlage der Vereinbarungen von Lancaster House in Großbritannien benannt, die den Übergang der ehemaligen Kolonie Rhodesien zum heutigen Simbabwe regeln. Die Verfassung sei deshalb das Ergebnis eines Kompromisses, der auf politischer und diplomatischer Ebene getroffen wurde, der die reellen Anforderungen des Landes nicht berücksichtigt, und zudem schon bereits 28 Jahre zurückliege. Auch die Bischöfe hatten in ihrem Hirtenbrief eine neue Verfassung gefordert (vgl. Fidesdienst vom 29. März 2007).
Ein weiterer Redner, Dr. David Kaulemu, Koordinator der des Afrikanischen Forums für die katholische Soziallehre (AFCAST) für Ost und Südafrika, forderte die katholische Kirche in Simbabwe auf, die Soziallehre der Kirche mehr und mehr bekannt zu machen und damit zu einer Verbesserung der Gesellschaft und des Landes insgesamt beizutragen. (LM) (Fidesdienst, 30/04/2007 - 36 Zeilen, 398 Worte)


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