AMERIKA/MEXIKO - „Mit diesem Gesetz ebnen wir der Permissivität die Tore. Abtreibungen bedeuten den Sieg des Reichs des Todes“: Botschaft der Bischöfe von Mexiko zur Billigung des Gesetzes zur Straffreiheit bei Abtreibungen

Freitag, 27 April 2007

Mexiko City - (Fidesdienst) - „Das Recht einer schwangeren Frau auf eine scheinbare Entscheidung über den eigenen Körper wird als wichtiger betrachtet - so hat es die Mehrheit der Gesetzgeber im Bundesdistrikt beschlossen - obschon diese die Beseitigung eines anderen Menschen mit sich bringt, der begonnen hat, sich in ihrem Körper zu entwickeln. Auf diese Weise wird die Gebärmutter, die eigentlich für das Leben der sicherste Ort auf dieser Welt sein sollte zu einem der gefährlichsten Orte“, so der Vorsitzende er Kommission für Familie Jugend und Laien, Bischof Rodrigo Aguilar Martinez von Tehuacan, in seiner Botschaft zur Verabschiedung eines Gesetzes über Straffreiheit bei Abtreibungen bis zur 12. Schwangerschaftswoche im Bundesdistrikt Mexiko City. Wie Bischof Aguilar betont, „wird zwar mit dem Gesetz den Menschen nicht befohlen eine Abtreibung vorzunehmen, doch wir ebenen damit der Permissivität die Tore.“. „Die Abtreibung wurde als Abbruch der Schwangerschaft nach der 12. Schwangerschaftswoche neu definiert. Zu einfach wird gesagt, dass es sich bei einem Abbruch vor dieser Frist nicht um Abtreibung handelt“, heißt es in der Botschaft weiter. Deshalb fordert der Bischof von Tahucan die Gläubigen auf, „sich das faszinierende Wunder vor Augen zu führen, das das Leben von Beginn an ist“ und dass der Mann und die Frau „mit Respekt annehmen, schützen und mit Umsicht fördern sollten“.
Auch Bischof Arizmendi Esquivel von San Cristobal de las Casas bekräftigt in seinem Dokument mit dem Titel „Requiem für das gläubige Mexiko?“, dass mit der Billigung des Gesetzes, das Abtreibungen bis zur 12 Schwangerschaftswoche legalisiert, „das Reich des Todes“ siegt, die Menschen sich als Götter betrachten, das ungeborene Leben missachtet wird, eine Ausrottung von Unschuldigen stattfindet. „Es siegt ein Laizismus, der für sich in Anspruch nimmt, alles von der Politik auszuschließen, was nach Gott riecht“, so der Bischof weiter. Damit verliere jedoch nicht nur die Kirche, „sondern auch die Wissenschaft, die auf der Ethik basiert. Es verlieren die Menschenrechte. Es verliert die Familie. Es verliert das Leben. Es verlieren alle.“ In diesem Zusammenhang erinnert der Bischof daran, dass „das Recht auf Leben sich nicht einer Stimmabgabe unterordnen kann, denn es hängt nicht von der Laune einer Mehrheit ab, die auch manipuliert werden kann“. Der Bischof appelliert an Eltern, Katechisten, Priester, Ordensleute und Bischöfe, das Thema Abtreibung in den Mittelpunkt der Erziehung zu stellen, damit Kinder und Jugendliche eine „christliche Aufklärung“ erhalten. Christliche und katholische Ärzte, die in den staatlichen Gesundheitseinrichtungen arbeiten fordert er auf, ihr Recht auf Gewissensfreiheit durchzusetzen, damit sie sich „nicht zur Durchführung von Abtreibungen zwingen lassen, womit sie für einen kriminellen Mord verantwortlich wären, auch wenn dieser vom Gesetz genehmigt wird“.
Die Schule für Katholische Anwälte kündigte an, dass sie bei dem Regierungschef des Bundesdistrikts, Marcelo Ebrard, um Gehör für die Stimme jener Bürger bitten wird, die ihn gewählt haben, indem er das Gesetz zur Straffreiheit von Abtreibungen nicht billigt, so lange nicht im Rahmen eines Referendums über dieses Thema abgestimmt werde. Der Präsident des Verbandes der Katholischen Anwälte will eine schriftliche Anfrage an die Regierung einreichten, die er darum bitten will, die über 76.000 Bürger anzuhören, die durch ihre Teilnahme an einer Unterschriftensammlung den Wunsch kundtun, sich zu diesem Thema zu äußern.
Nach der Billigung des Gesetzes zur Straffreiheit bei Abtreibungen bis zur 12. Schwangerschaftswoche fand am 26. April in der Basilika der Jungfrau von Guadalupe eine Tag des Gebets und der Bitte um Vergebung statt. (RG) (Fidesdienst, 27/04/2007 - Zeilen, Worte)


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