VATIKAN - Papst Benedikt XVI. besucht Vigevano und Pavia: „Ich bin vor allem zu euch gekommen, um euch dazu aufzufordern, eifrige Zeugen Christi zu sein … damit ihr unter den Männern und Frauen des geliebten Italien die alte und immer wieder neue Botschaft verkündet: Christus ist auferstanden! Christus lebt! Christus ist bei uns heute und in Ewigkeit!“

Montag, 23 April 2007

Vigevano (Fidesdienst) - „Hier in Vigevano, der einzigen Diözese der Lombardei, die mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. Nicht besucht hat, möchte ich meine Pastoralbesuche in Italien beginnen. So ist es, als ob ich seinen Weg wieder aufnehmen würde, um allen Männern und Frauen des geliebten Italien die alte und immer wieder neue Botschaft zu verkünden: Christus ist auferstanden! Christus lebt! Christus ist bei uns heute und in Ewigkeit!“. Mit diesen Worten, die er vom Balkon der bischöflichen Residenz in Vigevano sprach, wandte sich Papst Benedikt XVI. am Samstag, den 21. April vor allem an die Jugendlichen und Kranken, die sich auf dem Platz des heiligen Ambrosius versammelt hatten.
Mit einem besonderen Gruß wandte sich der Papst an die Schwestern vom Heiligen Sakrament, die er kurz vor seiner Ankunft in der bischöflichen Residenz besucht hatte: „ihre betende Präsenz ist für die ganze Diözese ein stetiger Aufruf sich die Bedeutung der Eucharistie stets vor Augen zu führen, die Zentrum und Höhepunkt des Lebens der Kirche ist“. Sodann vertraute er die kranken und notleidenden Menschen dem mütterlichen Schutz der Heiligen Jungfrau an, damit „sie für jeden Beistand und Trost in Zeiten der Prüfung sein möge“. Die Jugendlichen forderte er auf, dem auferstandenen Christus nachzufolgen: „Zögert nicht, ihm zu vertrauen: begegnet ihm, schenkt ihm Gehör, liebt ihn von ganzem Herzen, in der Freundschaft zu ihm werdet ihr die wahre Freude erfahren, die dem Leben Sinn und Wert schenkt.“
Im Anschluss an diese Ansprache feierte Papst Benedikt einen Gottesdienst auf der „Piazza Ducale“ in Vigevano, bei dem die Bischöfe der Lombardei und die Priester der Diözese konzelebrierten. In seiner Predigt bezog er sich auf das Evangelium des Sonntags, das von der dritten Erscheinung des auferstandenen Jesus berichtet und von dem wunderbaren Fischfang: „Ich bin zu euch gekommen“, so der Papst, „um euch dazu aufzufordern, eifrige Zeugen Christi zu sein…Wenn die Arbeit im Weinberg des Herrn umsonst zu sein scheint, wie das nächtliche Arbeiten der Apostel, dann darf man nicht vergessen, dass Jesus in der Lage ist alles von einem Moment auf den anderen zu verändern. Der Ausschnitt aus dem Evangelium, den wir gehört haben, erinnert uns auf der einen Seite daran, dass wir uns um die Pastoralarbeit bemühen müssen, als ob das Ergebnis ganz von unserem Engagement abhängen würde. Auf der anderen Seite macht es uns verständlich, dass der wahre Erfolg unsere Mission ganz und gar ein Geschenk der Gnade ist. In seinen geheimnisvollen Plänen, die nur er kennt, weiß Gott, wann er eingreifen muss“.
Nachdem er die Anwesenden und die verschiedenen Komponenten der kirchlichen Gemeinde der Diözese sowie die Vertreter der zivilen Behörden begrüßt hatte, erläuterte der Heilige Vater die konkrete Bedeutung der Aufforderung Christi zum „Auswerfen der Netze“. „Es bedeutet an erster Stelle, dass wir als Jünger Christi an ihn glauben und seinem Wort vertrauen sollen“, so der Papst. „Auch euch … bittet Jesus ihm mit aufrichtigem und festem Glauben zu folgen. Hört deshalb sein Wort und betrachtet es jeden Tag“. Insbesondere forderte der Papst dazu auf, den „missionarischen Eifer“ nicht erlöschen zu lassen, der aus der letzten Diözesansynode hervorging, die 1999 abgeschlossen wurden. Sodann forderte er die Mitglieder der Diözese auf, sich „den weiten Horizonten der Evangelisierung zu öffnen“ und dabei unter der Leitung des Bischofs harmonisch zusammen zu arbeiten. „Wenn die einen die Last der anderen tragen, wenn man teilt, zusammenarbeitet und sich gemeinsam verantwortlich fühlt, dann geschieht dies in jenem Geist, der eure Gemeinde stets beseelen sollte. Dieser Stil der Gemeinschaft erfordert den Beitrag aller“, so der Papst. Sodann betonte Papst Benedikt XVI., die Notwendigkeit, sich der Jugendlichen anzunehmen - sowohl der ‚nahen’ als auch der ‚fernen’ - und in besondere Weise eine Berufungspastoral zu fördern, die den Jugendlichen dabei hilft „die wahre Bedeutung der eigenen Existenz zu finden“. Die Familie „ist ein tragendes Element des gesellschaftlichen Lebens, deshalb können wir nur wenn wir uns um die Familien bemühen, das Gewebe der kirchlichen Gemeinschaft und der bürgerlichen Gesellschaft erneuern.“ Abschließend erinnerte der Papst an das Vorbild der vielen Seligen und Heiligen, Märtyrer und anderen Kinder dieser Diözese, für die der Seligsprechungsprozess bereits eingeleitet wurde: „Spiegelt euch in diesen Vorbildern, die das Wirken der Gnade kund tun und für das Gottesvolk eine Ermutigung sind, Christus auf dem anspruchsvollen Weg der Heiligkeit zu folgen.“
Im Anschluss an den Gottesdienst flog der Papst in einem Hubschrauber weitern nach Pavia, wo er als erstes auf dem Domplatz die Jugendlichen traf. „Ich komme zu euch an diesem Abend, um euch zu verkünden, was immer neu bleibt“, so Papst Benedikt XVI., „damit ich euch eine Botschaft verkünden kann, die das leben verändern, erneuern und erfüllen kann, wenn sie angenommen wird. Die Kirche verkündet diese Botschaft mit besonderer Freude in der Osterzeit: Christus ist auferstanden und lebt unter uns!“. Der Papst forderte die Jugendlichen auf, sich nicht davor zu fürchten, ihr eigenes leben Christus zu schenken, denn „er enttäuscht unsere Erwartungen nie, denn er weis, was in unserem Herzen geschieht“. Die Kirche braucht das Engagement der Jugendlichen, damit sie vor allem unter ihren Altersgenossen das Evangelium verkünden und in einer Gesellschaft, die von zahlreichen sozialen Veränderungen gekennzeichnet ist, und auf den Beitrag der Jugendlichen wartet, „damit sich ein Zusammenleben entwickeln kann, dass weniger egoistisch und vielmehr solidarisch ist, und die wirkliche von den großen Idealen der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens gekennzeichnet ist“. (SL) (Fidesdienst, 23/04/2007 - 71 Zeilen, 931 Worte)


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