ASIEN/SÜDKOREA - Ein Brand zerstört in Waegwan das Haupthaus der größten Benediktinergemeinschaft in Asien

Freitag, 13 April 2007

Waegwan (Fidesdienst) - Die Benediktinerabtei Waegwan in Südkorea ist am 5. April in der Nacht auf Karfreitag niedergebrannt. Dies teilt das Stammhaus der Missionsbenediktiner in St. Ottilien dem Fidesdienst mit. Menschen kamen bei dem Brand im Haupthaus der größten Benediktinergemeinschaft in Asien nicht zu Schaden, doch die Abteigebäude sind weitgehend zerstört. Keine der Mönchszellen ist noch bewohnbar. Über 70 Mönche sind jetzt auf der Suche nach Unterkunft; darunter auch sieben deutsche Missionare. Subprior, Bruder Andreas Jeon, hatte das Feuer gegen 1.15 Uhr entdeckt, als er von der nächtlichen Anbetung in sein Zimmer zurückkehren wollte. Sofort weckte er mit der Hausglocke alle Schlafenden und alarmierte die Feuerwehr. Die Löscharbeiten dauerten über fünf Stunden. Als Ursache wird ein Kurzschluss im Mansardenbereich des Südflügels vermutet.
Erzabt Jeremias Schröder aus St. Ottilien, der als Abtpräses der Missionsbenediktiner auch für Waegwan zuständig ist, sagte am Morgen nach dem Unglück in einer ersten Stellungnahme: „Wir sind erschüttert, aber zugleich dankbar, dass niemand verletzt wurde.“ Den Mitbrüdern in Waegwan habe er bereits mitgeteilt, dass die Kongregation mit aller Solidarität die Gemeinschaft von Waegwan unterstützen werde. Finanzielle Hilfe aus dem Katastrophenfonds der Kongregation habe er bereits zugesagt. Der Erzabt brach am Ostermontag selbst nach Waegwan auf, um sich ein Bild von der Lage zu machen, aber auch um bei den Mitbrüdern zu sein und Solidarität zu zeigen.
Die Abtei Waegwan (Südkorea) gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien (Oberbayern) und ist heute mit 136 Mönchen die größte Benediktinergemeinschaft in Asien. Im Haupthaus Waegwan leben rund 75 Mönche. Die anderen sind in verschiedenen abhängigen Prioraten im Einsatz. Die Gemeinschaft wurde 1909 von Mönchen aus dem oberbayerischen St. Ottilien gegründet. Ursprünglich stand die Abtei allerdings im nordkoreanischen Tokwon. Im Mai 1949 löste die neue kommunistische Regierung das Kloster Tokwon aber gewaltsam auf. Viele Mönche wurden dabei getötet. Die Überlebenden sammelten sich im Juni 1952 im südkoreanischen Waegwan und begannen von vorn. 1964 wurde Waegwan zur Abtei erhoben. (MS) (Fidesdienst, 13/04/2007 - 28 Zeilen, 330 Worte)


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