AFRIKA/SIMBABWE - „Der Dialog ist der einzige Ausweg aus der Krise“: Appell der christlichen Religionsführer in Simbabwe

Samstag, 17 März 2007

Harare (Fidesdienst) - „Unser Land befindet sich in einer schweren Krise. Eine Krise ist eine instabile Situation, die viele Gefahren birgt, doch sie kann auch in einen Moment der Gnade und verwandelt werden und ein neuer Beginn sein, wenn alle Parteien, die die Krise verursacht haben Reue zeigen und dem Aufschrei der Menschen ihr Augenmerk schenken“, so die christlichen Religionsführer in einem gemeinsamen Appell an die politischen Verantwortlichen in Simbabwe, der dem Fidesdienst vorliegt.
Seit Jahren herrscht in Simbabwe eine schwere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise. Die Lage hat sich nach der Festnahme des Oppositionsführers Morgan Tsvangirai und einiger seine Anhänger erneut zugespitzt. Die Festgenommenen wurden zwar wieder freigelassen, doch einige unter ihnen, darunter auch Tsvangiari, mussten wegen der Folgen der Misshandlungen im Krankenhaus behandelt werden (vgl. Fidesdienst vom 14. März 2007). Tsvangiari verließ das Krankenhaus am 16. März im Rollstuhl.
Die Politik von Präsident Mugabe wurde nicht nur von der Opposition scharf kritisiert, sondern es entstanden auch Spaltungen in den Reihen seiner eigenen Partei. Der 83jährige Mugabe scheint nicht bereit, die Macht abzugeben. Von seinem Vorschlag, sein Mandat, das 2008 abläuft, um weitere zweit Jahre zu verlängern scheint er abgekommen zu sein, doch er will sich auf jeden Fall als Kandidat für die bevorstehenden Wahlen aufstellen lasse, was seitens der machthabenden Partei auf Widerstand stößt.
Angesichts dieser Lage betonen die christlichen Religionsführer, „auf klare und unmissverständliche Weise die eigenen Unterstützung für die legitimen politischen Behörden“. „Gleichsam betonten wir auf ebenso klare und unmissverständliche Weise unser „Nein“ zur Macht oder zur Eroberung der Macht, durch Gewalt, Unterdrückung und Einschüchterung. Wir appellieren an die Verantwortlichen der gegenwärtigen Krise mit der Bitte um Reue und um Gehör für den Aufschrei der Bürger. Die Bevölkerung in Simbabwe bitten wir um Engagement für den Frieden und einen Beweis moderater Ausdrucksweise, wenn es um die Rechtfertigung des eigenen Vorstellungen und die Einforderung der eigenen Rechte geht.“
Mit ihrem Aufruf wenden sich die Religionsführer vor allem an die Christen, „die auf beiden Seiten der Barrikaden stehen“. Die Religionsführer weisen in der Tat darauf hin, dass „aktive Mitglieder unserer Pfarreien und Gemeinderäte auf allen Ebenen in der Partei tätig sind. Ebenso unterstützen bekannte Beamte und Parteimitglieder unsere kirchliche Tätigkeit in allen Parteien, Provinzen und Diözesen. Alle bekennen ihren Glauben zur selben Kirche. Alle sind getauft, versammeln sich in derselben Kirche, wo sie gemeinsam singen und Beten, sie nehmen am selben Gottesdienst teil und speisen sich vom selben Leib Christi.“
Alle sind deshalb gebeten, sich durch den friedlichen Dialog für den Aufbau eines souveränen Landes einzusetzen, das Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft ist, mit demokratischen Institutionen und einer guten Regierung, die die Menschenrechte und die Rechte der eigenen Bürger respektiert. (LM) (Fidesdienst, 17/03/2007 - 40 Zeilen, 470 Worte)


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