ASIEN/INDIEN - Neue „Foren der Harmonie“ sollen im indischen Unionsstaat Gujarat das Zusammenleben zwischen den Religionsgemeinschaften fördern

Dienstag, 6 März 2007

Gandhinagar (Fidesdienst) - Die bischöfliche Kommission für den Interreligiösen Dialog führte im nordwestindischen Unionsstaat Gujarat in Zusammenarbeit mit der Ortskirche so genannte „Foren der Harmonie“ ein, die das Zusammenleben und gute Beziehungen zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften fördern sollen. Mitglieder der Foren werden Religionsführer der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, Vertreter der zivilen Gesellschaft, Jugendliche, Studenten und Familien sein.
Die neuen Einrichtungen verstehen sich als ständige Versammlungen, die sich mit den Problemen in den Beziehungen zwischen den Religionen auseinandersetzten und zu diesem Zweck Treffen sowie kulturelle und geistliche Veranstaltungen organisieren und Strategien erarbeiten, die zur Konfliktlösung und zur Festigung des Dialogs beitragen sollen.
Die Idee zur Gründung solcher Foren entstand angesichts der Tatsache, dass die verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Region dazu tendieren getrennt zu leben und die gegenseitigen Unterschiede hervorzuheben, was manchmal auch ideologische Formen annimmt oder zu Gewalt führt. Dieses Phänomen wirkt sich auch auf sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ebene aus und bringt Hass, Spaltung und Konflikte in der Gesellschaft mit sich.
Aus diesem Grund möchte die katholische Kirche mit den „Foren der Harmonie“ in den Dörfern, Städten, Verwaltungsbezirken und Diözesen und damit im ganzen Staat im Rahmen von kurz- und langfristigen Projekten auch zu der Entstehung eines Netzwerks mit anderen religiösen und weltlichen Organisationen beitragen.
In einem Kommentar erklärte Erzbischof Stanislaus Fernandes von Gandhinagar, er begrüße diese Initiative und hoffe, dass die Foren der Gesellschaft in Gujarat Erneuerung und Hoffnung bringen werden.
Gujarat war immer wieder Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Muslimen, bei denen in der Vergangenheit tausende Menschen ums Leben kamen, was tiefe Spuren unter der Bevölkerung hinterließ. Die katholischen Bischöfe setzten sich stets für religiöse Minderheiten ein und forderten die Achtung der Grundrechte und de Freiheit des Einzelnen vor dem Hintergrund der Werte des Pluralismus, der Demokratie und der Toleranz. (PA) (Fidesdienst, 06/03/2007 - 30 Zeilen, 305 Worte)


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